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70 Jahre Adidas – von Herzogenaurach in die ganze Welt

HINTERGRUND
Am 18. August 1949 ließ Firmengründer Adi Dassler sein Unternehmen
Adidas ins Handelsregister eintragen. 70 Jahre später hat sich die Anzahl
der Mitarbeiter von damals 47 auf heute 57.000 weltweit vervielfacht, und
aus dem kleinen Handwerksbetrieb im fränkischen Herzogenaurach ist ein
Unternehmen von Weltrang geworden. Mit einem Umsatz von fast 22 Milliarden
Euro im Jahr 2018 gehört es zu den größten Sportunternehmen der Welt.

Wer war Adi Dassler?

Triebfeder des Erfolgs ist bis heute der Innovationsgeist des Gründers.
Denn man muss wissen: Sportschuhe, wie wir sie heute kennen, gab es bis vor
70 Jahren kaum – bestenfalls Reitstiefel und Bergschuhe. Unbekannt hingegen
waren Turnschuhe oder Fußballschuhe. Der am 3. November 1900 geborene Adolf
– genannt „Adi“ – Dassler experimentierte daher Anfang der 1920er Jahre in
der Waschküche seiner Mutter mit Sportschuhen, bevor er 1924 gemeinsam mit
seinem Bruder Rudolf Dassler die „Gebrüder Dassler Schuhfabrik“ gründete.
Zwischen 1932 und 1933 erweiterte er seine handwerklichen Fähigkeiten an
der renommierten Schuhfachhochschule in Pirmasens. Die Zusammenarbeit
zwischen den Brüdern verlief nicht reibungslos, deshalb kam es 1948 zur
Trennung. Rudolf Dassler gründete Puma, ein Jahr darauf startete Adi mit
Adidas sein eigenes Unternehmen.

Fußball – Untrennbar mit Adidas verbunden

Spätestens mit dem überraschenden Titelgewinn der deutschen
Fußballnationalmannschaft 1954 im schweizerischen Bern erlangte die Marke
mit den drei Streifen schlagartig weltweite Bekanntheit. Die neuartigen,
leichten Fußballschuhe mit auswechselbaren Schraubstollen waren den damals
verbreiteten, schweren Fußballstiefeln der Konkurrenz haushoch
überlegen. Adi Dassler verfolgte stets das Ziel, Sportler durch neuartige,
innovative Produkte besser zu machen. Berühmtheit erlangten die speziell
gepolsterten Fußballschuhe, die Uwe Seeler nach einer
Achillessehnenverletzung schneller auf den Fußballplatz zurückbrachten.
Oder die kleinen Saugnäpfe an den Sohlen der Laufschuhe, mit denen Heide
Ecker-Rosendahl 1972 in München zu zwei olympischen Goldmedaillen lief und
sprang.

Das Archiv – bis heute eine Inspirationsquelle

Beide Schuhpaare lagern heute bei optimalen Bedingungen von konstant 18
Grad Celsius und 55 Prozent Luftfeuchtigkeit im Archiv des Unternehmens.
Die 40.000 Objekte der Sammlung aus fast 100 Jahren Sportgeschichte dienen
den Adidas Designern immer wieder als Quelle der Inspiration. Vielen
aktuellen Produkten sieht man ihre Wurzeln an: Das WM-Trikot von 2018 griff
die schwarz-rot-goldenen Streifen des 1990er Weltmeister-Trikots auf. Das
gleiche gilt für aktuelle Schuhmodelle wie den Continental 80 oder den Nite
Jogger, die ebenfalls klassische Silhouetten neu interpretieren. Auch
Schuhklassiker wie der Stan Smith oder der Superstar kommen seit
Jahrzehnten immer wieder in verschiedenen Variationen auf den Markt.

Innovationen sind der Motor der Sportbranche

Der Sportmarkt lebt bis heute von der Innovation, sie sind der Motor
der Branche. Das beweist auch Adidas immer wieder – sowohl im Bereich der
Produkte als auch in der Produktion, wobei beides kaum voneinander zu
trennen ist. So präsentierte Adidas in diesem Jahr den ersten vollständig
recycelbaren Laufschuh „Futurecraft Loop“. Auch mit den seit 2015
erhältlichen Parley-Produkten hat das Unternehmen Neuland betreten: Aus
Plastikmüll von Stränden und aus Küstenregionen entstehen Schuhe und
Bekleidung. In diesem Jahr will adidas elf Millionen Paar Schuhe mit
recyceltem Plastik aus Abfällen produzieren.

Massenmarkt und Lifestyle

Seit der Jahrtausendwende hat adidas als eines der ersten
Sportunternehmen auch den Lifestylebereich erobert. Sub-Marken wie Adidas
Originals oder Y-3, die Kooperation mit Yoshi Yamamoto, zeigen
eindrucksvoll, dass eine Massenmarke wie Adidas auch Begehrlichkeiten bei
speziellen Zielgruppen wecken kann. Andere Experimente, wie beispielsweise
die junge, modische Linie Adidas Neo, wurde wieder eingestellt. Durch
Kooperationen mit internationalen Stars wie Kanye West, Pharrell Williams
und Beyoncé holt sich das Unternehmen zudem immer wieder prominente
kreative Unterstützung ins Haus.

Fotos: Adidas

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