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Auch Wäschefilialist Herzog & Bräuer ist insolvent

Die von der Corona-Krise ausgelöste Insolvenzwelle im deutschen
Einzelhandel setzt sich fort. Inzwischen befindet sich auch der
Wäscheanbieter Herzog & Bräuer Handels GmbH & Co. KG in einem
Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Einen entsprechende Antrag habe das
in Rötha bei Leipzig ansässige Unternehmen, das 115 Läden, ein Outlet und
einen eigenen Online-Store betreibt, bereits am 29. April beim Amtsgericht
Leipzig gestellt, teilte Herzog & Bräuer am Montag mit.

Noch am selben Tag sei die vorläufige Eigenverwaltung vom Gericht
bestätigt und der Rechtsanwalt Jörg Schädlich von der Kanzlei Stapper
Jacobi Schädlich zum vorläufigen Sachwalter bestellt worden. Angestrebt
werde nun eine „kurzfristige Unternehmenssanierung“, um eine „erfolgreiche
Fortführung“ der Geschäfte zu gewährleisten, erklärte der Einzelhändler.

Geschäftsführer Frank Herzog erläuterte die Entscheidung in einer
Mitteilung: „Die Auswirkungen der Corona-Krise haben uns keine andere Wahl
gelassen. Ab dem 18. März 2020 mussten wir nach behördlicher Anordnung alle
115 Filialen schließen, seitdem konnten wir kaum Umsätze erwirtschaften“,
erklärte er. „Die Kosten für Miete, Löhne, Versicherungen liefen jedoch
weiter. Außerdem haben wir durch laufende Lieferverträge mit den
Herstellern Verpflichtungen zur Warenabnahme, können diese aber nicht
abverkaufen.“ Trotz der inzwischen eingeleiteten Lockerungen erwartet
Herzog, dass „das vor dem Ausbruch des Corona-Virus erzielte Umsatzniveau
kurzfristig nicht erreichbar“ sei.

Das sächsische Unternehmen beschäftigt 477 Mitarbeiter

Die Geschäftsleitung hat nun Sanierungsexperten ins Unternehmen geholt,
um im Rahmen des Verfahrens einen Neustart zu bewerkstelligen. So fungiert
der Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt als
Generalbevollmächtigter. Er verantworte „vor allem den insolvenzrechtlichen
Part“ erklärte der Einzelhändler. Simon Leopold, Geschäftsführer des
Beratungsunternehmens ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG, übernahm bei
Herzog & Bräuer den Posten des Sanierungsgeschäftsführers.

„Um das Ziel einer kurzfristigen Sanierung zu erreichen, müssen alle
Beteiligten an einem Strang ziehen“, erklärte er. „Wir werden in den
kommenden Wochen viele Gespräche mit Mitarbeitern, den Lieferanten und
Gläubigern führen und gemeinsam an einer Lösung für den Mittelständler
arbeiten.“ Die Löhne der derzeit 477 Beschäftigten seien noch bis Ende Juli
durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert, teilte das
Unternehmen mit.

Bild: Herzog & Bräuer Handels GmbH & Co. KG

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