Die Berliner Vertriebsagentur Melagence hat ihr Portfolio in Form einer
E-Commerce-Plattform digitalisiert und will so Marken und Stores
unterstützen
Auf der Seite local.melagence.com vertreibt die Agentur Marken, wie Áeron,
Christian Wijnants oder Lutz Huelle, die entweder von Melagence oder einem
der kooperierenden Stores verkauft und versandt werden. Aktuell sind das
nur Brands, die im Agenturportfolio vertreten und von lokalen Geschäften
vertrieben werden. Bisher sei erst ein Bruchteil der Stores dabei mit denen
sie zusammenarbeitet, erzählte Melagence-Gründerin Melanie Bauer gegenüber
FashionUnited.
“Die Idee dahinter war es, eine Plattform zu schaffen und die Ästhetik
zu gewährleisten. Das können wir indem wir auf das Bildmaterial unserer
Brands zurückgreifen können und über alle Produktinformationen in unsere
Datenbank verfügen”, sagte Bauer “Dementsprechend geben die Brands momentan
nur unsere Portfolio wieder. Das soll aber nicht heißen, dass eventuell im
nächsten oder übernächsten Schritt der Zugang für andere Brands geöffnet
wird.”
Die teilnehmenden Geschäfte sind lokale Anbieter für Luxusmode in ganz
Deutschland. Aktuell sind zwölf Ladenkonzepte vertreten, die auf der
Internetseite nach Postleitzahlen sortiert sind und so den lokalen Kunden
direkt ansprechen. Melagence ist dabei weitere deutsche Boutique
hinzuzufügen. “Wir sind immer noch mit dem Onboarding beschäftigt, sodass
wir noch viel mehr Läden auf die Seite bekommen und alle Regionen abdecken
können. Des Weiteren ist es jetzt das Ziel, die Besucherzahlen zu steigern.”
Nächsten Monat sollen die ersten zwei Geschäfte in Österreich dazu
kommen. Auch Standorte in der Schweiz sind in Planung, allerdings gestaltet
sich der Prozess beim Nicht-EU-Mitglied schwerer, da im Bezug auf Zölle und
anderen Vorgaben mehr zu beachten sei.Neben dem modischen Angebot, gibt es
auch die Möglichkeit den Boutiquen, mit einem Gutschein zwischen 50 und 200
Euro, einen Vertrauensvorschuss zu leisten.
Die etwas mehr als zwei Wochen alte Plattform “läuft noch etwas langsam
an”, soll aber bereits erste Verkäufe erzielt haben. Durch Mundpropaganda
verbreitet sich die Seite weiter und erzielt den gewünschten Traffic. Das
ist gar nicht so einfach in einer Zeit, wo viele Kunden nicht nach Mode
sondern eher nach Mund-Nasen-Masken suchen, die Melagence in seinem
Sortiment nicht führt.
#SupportEachOther
Alle teilnehmenden Einzelhändler sind mit einer Miniwebsite bei
Plattform ‘Melagence local’ vertreten: Neben einer Vorstellung der Läden
und der zugehörigen Besitzer soll nach und nach zusätzlicher Content, wie
Videos oder Q&As veröffentlicht werden. Am Mittwoch wurde der erste Store,
der 24 Konzeptladen aus Bamberg, vorgestellt. Neben einem Bild des
Ladenbesitzers, sollen fünf bis sechs Fragen einen tieferen Einblick ins
Geschäft ermöglichen.
Die Idee zu ‘Melagence local’ entstand als Reaktion auf die Coronavirus
bedingte Schließung der stationären Geschäfte. Die meisten Läden haben zwar
wieder geöffnet, aber in dieser schwierigen Situation bleibt ein weiterer
Vertriebsweg bis zur Rückkehr zur Normalität wichtig. Für Bauer und ihr
Team sollte die digitale Präsenz nie ein Ersatz für den stationären Handel
werden. Vielmehr sahen sie darin eine Chance, die Digitalisierung parallel
zu den physischen Geschäften voranzutreiben. “Als der Shutdown kam, haben
wir die #SupportEachOther Kampagne ins Leben gerufen, um zu schauen wie
wir die Läden unterstützen können und da kam uns dann die Idee alles auf
einer Plattform zu kombinieren. Bis dann aber alles gebaut wurde, war schon
klar, dass die Läden wieder öffnen”
Mitte März rief die Agentur die Initiative #SupportEachOther ins Leben,
die mit Personalschulungen über neue Kollektionen oder Tipps und Tricks
für die eigene Onlinepräsenz den stationären Einzelhändlern helfen sollen.
Dabei werden Tutorials für den eigenen Webshop oder das eigene Fotostudio
angeboten.
Die Onlinepräsenz kann als zweites Standbein oder digitales
Schaufenster dienen. Für einige Stores ist Melagence local eine ergänzende
Präsentationsform und für andere, die noch gar keine Onlinepräsenz hatten,
die erste digitale Anlaufstelle.“Uns geht es vor allem um die Kombination
aus lokal und digital: Der Kunde schaut wo ist der nächste Store in meiner
Nähe, der die Produkte hat”, erklärt sie. “Entweder geht er dann dahin oder
bestellt über uns online, holt es sich da ab oder bekommt es nach Hause
geschickt.”
Über Melagence
Melagence wird von Inhaberin Melanie Bauer und ihrem Partner Benjamin
Höhner geführt. Die Berliner Vertriebsagentur, mit dazugehörigem Showroom,
vertreibt seit 2013 internationale Mode, Lifestyle und Beauty Brands.
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