Der kanadische Bekleidungsanbieter Canada Goose Holdings Inc. hat das
Geschäftsjahr 2019/20 mit weiteren Zuwächsen beim Umsatz und Ergebnis
abgeschlossen. Obwohl der Höhenflug des Daunenjackenspezialisten aus
Vancouver im vierten Quartal durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
jäh gestoppt wurde, übertrafen die am Mittwoch veröffentlichten
Umsatzzahlen die Erwartungen der Analysten. Im Auftaktquartal des laufenden
Jahres wird die Gesundheitskrise aber voraussichtlich noch gravierendere
Folgen haben als zuletzt.
Der Konzernumsatz von Canada Goose belief sich im Ende März
abgeschlossenen Geschäftsjahr auf 958,1 Millionen Kanadische Dollar (631,7
Millionen Euro). Gegenüber 2018/19 bedeutete das eine Steigerung um 15,4
Prozent. Währungsbereinigt wuchsen die Erlöse um 15,9 Prozent.
Überdurchschnittlich dynamisch entwickelte sich der eigene Einzelhandel,
dessen Umsatz um 21,7 Prozent (währungsbereinigt +22,4 Prozent) auf 525,0
Millionen Kanadische Dollar zulegte. Zum kräftigen Plus in diesem
Vertriebskanal trugen zahlreiche neu eröffnete Boutiquen bei. Im
Großhandelsgeschäft wuchs der Umsatz um 7,4 Prozent (währungsbereinigt +7,9
Prozent) auf 424,0 Millionen Kanadische Dollar.
Der Daunenjackenspezialist steigert seinen Jahresgewinn um knapp sechs
Prozent
Die Zuwächse hätten noch höher ausfallen können, wenn nicht
unvorhergesehene Krisen die Entwicklung im zweiten Halbjahr gebremst
hätten. So litt die Nachfrage nach Angaben des Unternehmens erst unter den
Unruhen in Hongkong und dann unter den Folgen der Corona-Krise.
Infolgedessen musste Canada Goose im vierten Quartal einen Umsatzrückgang
um 15,3 Prozent (währungsbereinigt -13,7 Prozent) auf 140,9 Millionen
Kanadische Dollar hinnehmen.
Höhere Kosten, die unter anderem auf den Ausbau der eigenen
Produktionskapazitäten zurückzuführen waren, drückten die Bruttomarge.
Zudem belasteten die Auswirkungen der Schutzmaßnahmen gegen die
Covis-19-Pandemie im Frühjahr das Ergebnis. So sank der operative Gewinn im
abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,3 Prozent auf 192,1 Millionen Kanadische
Dollar. Positive steuerliche Effekte sorgten allerdings dafür, dass der
Jahresüberschuss um 5,6 Prozent auf 151,7 Millionen Kanadische Dollar
(100,0 Millionen Euro) gesteigert wurde.
Das Management erwartet nur „geringfügige“ Umsätze im ersten
Quartal
CEO Dani Reiss zeigte sich mit den vorgelegten Zahlen zufrieden:
„Angesichts der Umstände bin ich unglaublich stolz auf die Resultate, die
unser Team erreicht hat“, erklärte er in einer Mitteilung. Das Unternehmen
sei nun dabei, die „temporäre Phase globaler Unsicherheit aktiv und
strategisch zu bewältigen“ und seine „Schlüsselprioritäten“ weiter zu
verfolgen.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 rechnet Canada
Goose allerdings mit massiven Umsatzeinbußen aufgrund der Einschränkungen
im Zuge der Corona-Krise: Das Management erwartet nur „geringfügige“ Erlöse
in den ersten drei Monaten. Angesichts des stark saisonalen
Geschäftsverlaufs des Parka-Spezialisten dürfte sich dieser Einbruch aber
verhältnismäßig glimpflich auswirken: Zuletzt habe der Anteil des ersten
Quartals am Jahresumsatz lediglich bei 7,4 Prozent gelegen, erklärte das
Unternehmen. Zudem setzte die Geschäftsführung bereits einige Sparmaßnahmen
um, mit denen die „finanzielle Flexibilität“ gesichert werden soll.
Foto: Canada Goose