Auch der Verlagskonzern Condé Nast nimmt Einsparungen vor und
kürzt das Grundgehalt von Geschäftsführer Roger Lynch um 50 Prozent und von
Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour um 20 Prozent, berichtet das Fachmagazin
WWD.
Der Herausgeber von den Modemagazinen Vogue, GQ, Vanity Fair und Glamour
will zum 1.Mai die Gehälter, die über 100.000 US-Dollar (92.000 Euro)
liegen, bis zu 20 Prozent kürzen. Die Maßnahme soll in allen Märkten für
fünf Monate gelten, teilte das Unternehmen am Montag gegenüber WWD mit.
„Obwohl wir nicht ausschließlich von Print- und digitaler
Display-Werbung abhängig sind wie einige unserer Konkurrenten, werden wir
weltweit immer noch erhebliche Auswirkungen dieser Krise auf unser Geschäft
sehen“, sagte Lynch in einem Mitarbeiter-Memo.
„Es ist sehr wahrscheinlich, dass unsere Werbekunden, die Verbraucher
und damit auch unser Unternehmen für einige Zeit unter erheblichem
finanziellen Druck stehen werden. Infolgedessen müssen wir über die
anfänglichen Sparmaßnahmen hinausgehen, die wir ergriffen haben, um unser
Geschäft langfristig zu schützen“, so Lynch im Memo.
Verkürzte Arbeitszeit und Entlassungen
Für einige der Mitarbeiter werden die Arbeitszeiten verkürzt und die
Anzahl der Arbeitstage reduziert. Das soll vor allem die betreffen, bei
denen “Regierungsprogramme und Konjunkturpakete dazu beitragen können, das
Einkommen der Mitarbeiter zu ergänzen“.
„Diese Entscheidungen werden vor Ort auf den Märkten in Übereinstimmung
mit den verfügbaren Regierungsprogrammen getroffen. Zusammen mit den oben
erwähnten Gehaltskürzungen sind dies Maßnahmen, die uns helfen werden,
Arbeitsplätze und Sozialleistungen zu erhalten“, so Lynch weiter.
Mit Stellenstreichungen rechnet Lynch zwar, weiter Angaben macht er dazu
nicht. „Wir haben bereits mehrere hundert offene Stellen geschlossen und
die Einstellung nur auf die kritischsten Positionen beschränkt“, sagte er.
„Stellenstreichungen nehmen wir nie auf die leichte Schulter, und wir
werden weiter daran arbeiten, dies so weit wie möglich einzuschränken.”
Bild: Tiziana Fabi / AFP