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Coronavirus: Die Nachrichten aus der Modebranche vom 1. April

Wie wirkt sich die aktuelle Lage um den neuartigen Coronavirus auf die
Modeindustrie aus? FashionUnited sammelt täglich die Nachrichten zu
Covid-19 in einem Überblick.

Galeria Karstadt Kaufhof beantragt Schutzschirmverfahren

Der Einzelhändler Galeria Karstadt Kaufhof hat angesichts der
Einnahmeausfälle aufgrund der Corona-Krise Konsequenzen gezogen. Am
Mittwoch beantragte das Unternehmen ein sogenanntes Schutzschirm-Verfahren
beim Amtsgericht Essen.Lesen
sie hier weiter.

Nur wenige Stunden zuvor hatte der Warenhauskonzern laut einem Bericht
der Deutschen Presse-Agentur (Dpa) verkündet, die Mietzahlungen für seine
Filialen komplett zu stoppen. Dies gelte zunächst für den Zeitraum bis Juni
2020, zitiert die Dpa aus einem Brief des Einzelhändlers an seine
Vermieter.

Dem Bericht zufolge entgehen der Warenhauskette aufgrund der derzeit
angeordneten Ladenschließungen wöchentlich Umsätze in Höhe von mehr als
achtzig Millionen Euro. Der Konzern bemühe sich derzeit um staatliche
Hilfen, jedoch gestalte sich „eine Einigung mit den Banken bislang als
schwieriger als erhofft“, heißt es in der Dpa-Meldung.

Öffentliche Entschuldigung nach Kritik: Adidas zahlt seine
April-Mieten

Eigentlich wollte der Sportartikelkonzern Adidas eine Stundung der
Mietzahlungen für seine derzeit geschlossenen Stores durchsetzen. Doch nach
harscher Kritik ruderte das Unternehmen am Mittwoch zurück.

„Die Entscheidung, von Vermieter_innen unserer Läden die Stundung der
Miete für April zu verlangen, wurde von vielen von Ihnen als unsolidarisch
empfunden. Ihre Meinung ist uns wichtig, und Ihre Meinung ist eindeutig:
Sie sind von Adidas enttäuscht“, räumte der Konzern in einem offenen Brief
auf seiner Website ein. „Deshalb möchten wir uns bei Ihnen in aller Form
entschuldigen. Wir haben unseren Vermieter_innen die Miete für April
bezahlt. Fairness und Teamgeist sind seit jeher eng mit Adidas verknüpft
und sollen es auch bleiben.“

Das Unternehmen verwies aber noch einmal auf die angespannte Lage: „Fast
auf der gesamten Welt findet kein normales Geschäft mehr statt. Die Läden
sind zu. Das hält selbst ein gesundes Unternehmen wie Adidas nicht lange
aus“, heißt es in dem Schreiben. Trotz der bereits vorgenommenen
Einschnitte werde der Konzern „Kredite benötigen“.

Textilverband drängt auf „Nachbesserungen“ beim
Corona-Rettungsschirm

Die deutsche Textilbranche fordert weiterhin zusätzliche schnelle und
unbürokratische Hilfsmaßnahmen von der Bundesregierung. Das im Rahmen des
Corona-Hilfspakets beschlossene KfW-Kreditprogramm müsse optimiert werden,
betonte Uwe Mazura, der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der
deutschen Textil- und Modeindustrie e.V., (Textil+Mode), am Mittwoch. „Die
Nachbesserungen müssen jetzt und sofort passieren. Das bankübliche
Prüfungsverfahren führt in der jetzigen angespannten Situation dazu, dass
viele Mittelständler leer ausgehen. Hier muss der Bund einspringen“,
erklärte er in einer Mitteilung.

Vorbildlich erscheint ihm die Regelung in der Schweiz. Dort gebe es
„zinsfreie Überbrückungskredite in kurzer Zeit“, erklärte Mazura. Zudem
sprach er sich dafür aus, die Laufzeit der KfW-Kredite von fünf auf zehn
Jahre zu verlängern. Neben Änderungen bei den Rahmenbedingungen der
Unterstützungskredite forderte der Verband erneut „ein Notpaket von
mindestens einer Milliarde Euro, damit unsere mittelständische
Textilbranche mit 1 400 Unternehmen und rund 135 000 Mitarbeitern
überlebt“.

Branchenorganisationen der Textil-, Schuh- und Lederwarenindustrie
schreiben „Brandbriefe“ an Regierungsmitglieder

In gemeinsamen „Brandbriefen“ an Bundeskanzlerin Angela Merkel,
Kanzleramtschef Helge Braun, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und
Bundesfinanzminister Olaf Scholz warnten die Präsidenten der Verbände BTE,
BDSE und BLE vor einem „Kollaps“ im Textil-, Schuh und Lederwarenhandel
aufgrund der aktuellen Schutzmaßnahmen wegen der Covid-19-Epidemie und
forderten zusätzliche Unterstützung.

„Bereits die beschlossenen Öffnungsverbote bis Ende April würden zu
zahlreichen Insolvenzen führen. Dauere die Schließung auch im Mai noch an,
würde es zu einem dramatischen Anstieg der Leerstände in den Cities kommen.
Damit verändere sich das Gesicht der Städte grundlegend und für immer, was
auch dramatische Folgen für die Attraktivität und Finanzausstattung der
Städte und Gemeinden hätte“, erklärten die Branchenorganisationen in einer
Mitteilung.

Sie forderten unter anderem „die Übernahme der laufenden Betriebskosten
sowie den Wertverlust des aktuellen Warenbestandes über einen Hilfsfonds“.
Alternativ sei ein „Schutzpaket für Mietverbindlichkeiten und
Verbesserungen bei KfW-Darlehen und Kurzarbeitergeld“ notwendig. Zudem
mahnten die Verbände „einen verlässlichen Fahrplan“ für die Zeit nach der
Krise an.

Highnsobiety entlässt ein Viertel seiner Mitarbeiter

Auch beim Medienunternehmen Highsnobiety hat die Covid-19-Epidemie
gravierende Folgen: In einem Linkedin-Post erklärte Gründer David Fischer,
dass ein Viertel der Mitarbeiter entlassen wurde. „Es war die schwerste
Entscheidung, die ich in den 15 Jahren, die ich das nun mache, treffen
musste“, schrieb Fischer.

US-Modekonzern Capri spendet für Hilfsmaßnahmen

Die Unternehmensgruppe Capri Holdings Limited, zu der die Marken
Versace, Michael Kors und Jimmy Choo gehören, hat am Mittwoch angekündigt,
Hilfsmaßnahmen gegen die Corona-Epidemie mit mehr als drei Millionen
US-Dollar unterstützen zu wollen.

So spendet das Modehaus Michael
Kors eine Million US-Dollar an Krankenhäuser in New York und
Hilfsorganisationen in den USA. Gründer Michael Kors und Capri-CEO John
Idol würden zusätzlich den gleichen Betrag aus ihren Privatvermögen
beisteuern, heißt es in einer Mitteilung.

Das Tochterunternehmen Versace wird Hilfsmaßnahmen in Italien mit einer
halben Million US-Dollar unterstützen, das Label Jimmy Choo spendet jeweils
250.000 US-Dollar an das britische Gesundheitssystem NHS und den
Covid-19-Hilfsfonds der Weltgesundheitsorganisation WHO.

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