Dank expansionsfreudiger Discounter: Textilhandel bei den Neuvermietungen vorn

Dank expansionsfreudiger Discounter: Textilhandel bei den Neuvermietungen vorn

Mehr Verträge, höherer Flächenumsatz: Die Vermietung von
Einzelhandelsflächen zog 2019 in Deutschland wieder an. Das geht aus einer
Untersuchung hervor, deren Ergebnisse das Immobilienunternehmen JLL am
Mittwoch vorlegte. Das vergangene Jahr sei „das zweitbeste der vergangenen
fünf Jahre“ gewesen, erklärte das Maklerhaus. Im Einzelnen registrierte JLL
hierzulande rund 1.150 Neuvermietungen, die eine Gesamtfläche von 500.000
Quadratmetern umfassten. Damit lag sowohl die Zahl der Verträge (+7
Prozent) als auch der Flächenumsatz (+4 Prozent) über dem Niveau von
2018.

Getragen wurde das Wachstum von der höheren Nachfrage nach
Einzelhandelsimmobilien in kleinen und mittleren Städten. In den zehn
größten deutschen Metropolen sank der Flächenumsatz hingegen um insgesamt
rund 40.000 Quadratmeter gegenüber dem Vorjahr. „In den vergangenen Jahren
haben wir erlebt, dass es die Konsumenten vor allem in die Großstädte zog.
Klein- und Mittelstädte litten zuerst unter diesem Trend, der mit dem
Anstieg des Online-Umsatzes einherging“, erläuterte Dirk Wichner, Head of
Retail Leasing bei JLL Germany. „Unter diesem Veränderungsdruck kommt die
Transformation des Handels nun auch und gerade in vielen mittleren und
kleineren Städten an, wo Einkaufen zunehmend zu Genuss und Erlebnis werden
kann.“

Dank expansionsfreudiger Discounter: Textilhandel bei den Neuvermietungen vorn

Den größten Anteil am gesamten Flächenumsatz des vergangenen Jahres
hatte erneut der Textilhandel mit 27 Prozent. Nach Angaben von JLL lag das
vor allem an den Expansionbemühungen von Discountern. „Haupttreiber dieser
Entwicklung sind unter anderem Ernsting’s Family mit 18 Anmietungen,
gefolgt von TK Maxx mit zwölf neuen Standorten“, erklärte das Unternehmen.
Diese preisgünstigen Konzepte würden damit „ausgleichen, dass das mittlere
Preissegment nach wie vor mit der Transformation im Handel zu kämpfen
hat“.

Mittelpreisige Bekleidungsanbieter arbeiteten derzeit „intensiv an zwei
Fronten“, erläuterte Wichner: „Erstens versuchen natürlich alle Händler an
ihren Konzepten zu feilen, um für Kunden attraktiv zu sein. Zweitens werden
aber auch Ladengrößen und Betriebskosten optimiert, um die Profitabilität
jedes einzelnen Geschäfts sicher zu stellen“, erklärte er.

Foto: FashionUnited, Infografik: JLL

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