Der britische Handelskonzern Debenhams Plc. hat zum zweiten Mal
innerhalb von zwölf Monaten Insolvenz angemeldet. Am Montag hatte das
Unternehmen den Schritt vorschriftsgemäß angekündigt, am Donnerstag wurde
er nun offiziell vollzogen. Auf Wunsch des Konzerns bestellte das
zuständige Gericht Geoff Rowley und Alastair Massey von der
Unternehmensberatung FRP Advisory als Verwalter für die britischen
Geschäftsteile.
Der Einzelhändler begründete die Entscheidung damit, sich vor drohenden
rechtlichen Forderungen schützen zu wollen, die zu einer Liquidierung des
Unternehmens führen könnten, weil die 142 Filialen in Großbritanniens
derzeit aufgrund der Maßnahmen gegen die Covid-19-Epidemie geschlossen
sind. Während die Schließungen andauerten, würden die Verwalter einen
„behutsamen“ Kurs verfolgen und zusammen mit der gegenwärtigen
Geschäftsleitung daran arbeiten, das Unternehmen „in die Lage zu versetzen,
möglichst viele Filialen wieder zu eröffnen, sobald die Beschränkungen
aufgehoben werden“, erklärte Debenhams.
Für die elf irischen Standorte sind die Aussichten noch düsterer: Das
Unternehmen gehe davon aus, dass die Verwalter einen Liquidator für die
Tochter Debenhams Retail (Ireland) Ltd. bestellen würden, heißt es in einer
Mitteilung. „Es tut uns schrecklich leid, dass wir nicht in der Lage sind,
die Geschäfte in Irland aufrechtzuerhalten, aber in der gegenwärtigen Lage
hatten wir keine Alternative“, erklärte CEO Stefaan Vansteenkiste. Nicht
von der Insolvenz betroffen ist die dänische Tochter Magasin du Nord, die
unter dem Dach des Konzerns als eigenständiges Unternehmen geführt wird.
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Foto: Debenhams Plc.