Diejenigen, die bisher verheimlichten, dass sie nicht wissen, was eine Selvedge Denim, sollten weiterlesen. Vielleicht haben Sie einmal gehört, dass Jeansstoff aus Japan das Beste ist, aber haben keine Ahnung warum. Oder müssen Sie im Laden bluffen Laden, weil Sie nicht wissen, was eine Jeans aus Raw Denim ist? Dann sind Sie bei diesem Crashkurs richtig.
FashionUnited bat Stacy Denzel Janmaat von House of Denim, die Grundlagen von Denim zu erklären. „Marken kaufen oft einen Jeansstoff und lassen sich eine Hose daraus machen, aber es ist wichtig, dass Sie wissen, wie sich der Stoff verhalten wird, damit Sie Ihr Design daran anpassen können”, sagte sie.
Selvedge Jeans
„Selvedge bedeutet wörtlich „Webkante“. Es handelt sich um die Kante eines Stoffes in Längsrichtung. Bis in die 1950er Jahre wurde Denim auf Shuttle-Webstühlen hergestellt; diese Maschinen konnten nicht breit weben. Deshalb wurde die Seite mit einer weißen Webkante abgebunden. Auf diese Weise franst der Stoff nicht aus. Zuerst waren alle diese Kanten weiß, aber da die Webereien die Marken damals auseinander halten wollten, wurde die Kante mit einer Farbe vernäht. Levi’s hat jetzt beispielsweise eine rote Kante.
”Denim ohne Rand ist breiter und deshalb wirft man weniger von dem Tuch weg. Dadurch entsteht weniger Abfall. Der einzige Grund, warum Verbraucher eine Selvedge Jeans wünschen, ist Nostalgie. Vor einiger Zeit lag Authentizität im Trend und alles musste von Hand gemacht sein. Die Selvedge passt dazu.“
Japanischer Denim
„Die Japaner kauften die alten Maschinen aus den Vereinigten Staaten. Sie arbeiten also sehr traditionell. Denken Sie an den Begriff Otaku. Das bedeutet, dass die Menschen in Japan sehr von Details besessen sind. Sie beziehen die besten Baumwoll- und Indigosorten.“
Indigo
„Das ist ein Farbstoff aus der Pflanze Indigofera. Aber jetzt ist der größte Teil des Indigos synthetisch, also verdünnt. Eigentlich ist es ein Wunder, dass es Denim gibt, denn Baumwolle kann Indigo überhaupt nicht gut aufnehmen.
Das Indigopulver – so färben die meisten Marken – wird mit Salz in Wasser aufgelöst, das Ganze wird dann aufgewärmt. Die Bäder, in die
der Stoff getaucht wird, sind eigentlich grün. Nach dem Eintauchen muss man warten, denn wenn der Denim mit Sauerstoff in Berührung kommt, wird er blau. Mit jedem neuen Eintauchen wird der Farbton des Denim dunker, bis zu dem Punkt, wo keine Farbe mehr aufgenommen werden kann. Es ist auch unmöglich, synthetische Gewebe mit Indigo zu färben, deshalb liegt der Stretch hauptsächlich im Schuss, in der Breite des Stoffgewebes.“
Raw denim
„Es gibt viele Begriffe für dasselbe: ungewaschenen Denim. Raw ist ein Begriff von G-Star, Blue Blood nennt es dry goods und Denham spricht von virgin. Diese Begriffe sind eigentlich hauptsächlich Branding. Bei dieser Denim hat die Baumwolle beim letzten Mal Wasser gesehen, als das Garn gefärbt wurde. Als Jeans-Laien erkennt man ungewaschene Jeans daran, dass die Hose sehr dunkel und oft etwas steifer ist.
Der Charme einer ungewaschenen Jeans liegt darin, dass sie zu einer Leinwand deines Lebens wird, weil man alle Verschleißstellen selbst erzeugt. Man wird sich genau erinnern: „Oh, dieser Fleck war von damals“. Die Idee kommt von den Bergleuten, die als erste Jeans trugen. Sie ziehen sich einfach wieder ihre schmutzige Jeans an und waschen sie ab und zu in einem Bach. Ich denke, es ist Unsinn, seine Jeans in den Gefrierschrank zu legen. Am Abend muss man es nur vor das Fenster hängen, nicht sofort zusammenfalten und in den Schrank legen, denn dann wird es muffig. Und wenn die Jeans wirklich nicht mehr frisch ist, hänge ich meine Hose ins Badezimmer, während ich dusche.“
Finishing
„Das sind die Waschungen, die die Jeans älter aussehen lassen. Zum Beispiel haben Sie Stonewash, buchstäblich mit Steinen. Das wird oft verwendet, aber nicht empfohlen, da es viel Wasser kostet. Dann gibt es noch Ozon, eine neue Technik von Jeanologia, bei der Jeans mit Gas gebleicht werden. Und Laser. Sie können dann ein Muster in den Computer laden, das in die Hose eingebrannt wird. Und dann gibt es noch das Schleifen, bei dem ein Paar Hosen mit Schleifpapier geschliffen wird. All dies wird noch immer von Hand gemacht.
Es gibt auch viele Entwicklungen in der Veredelung. Dann meine ich das Einweben von Stoffen. Zum Beispiel gab es kürzlich ein Aloe Vera Finish, das Ihren Beine Feuchtigkeit spendet. Oder eine LSD Jeans aka Partyhose.“
Dieser übersetzte Beitrag ist aus dem Archiv von FashionUnited.nl und wurde veröffentlicht. zu