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Ei Gude Frankfurt – Stimmen zum Modemessen-Umzug aus Berlin

Frankfurt macht Berlin die Fashion Week streitig und will sich international als Modemetropole behaupten. Die neue Auflage der Messe soll erstmals im Sommer 2021 in Frankfurt veranstaltet werden. „Das Format Fashion Week wird neu gedacht werden müssen“, sagte Anita Tillmann, Geschäftsführerin des Veranstalters Premium Group. Neben der Messe Premium zieht auch die

Streetwear-Messe Seek, die Plattform Neonyt für nachhaltige Mode sowie die Konferenzen FashionSustain und FashionTech an den Main.

Der Modeschöpfer Harald Glööckler sieht den Umzug der Messe als „große Chance“ für die Stadt am Main. „Zu diesem Coup kann man Frankfurt nur gratulieren“, sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Und das Drehkreuz Frankfurt mit seinem Flughafen steht für Internationalität und ist weltweit ein Begriff“, meinte Glööckler am Wohnort im pfälzischen Kirchheim. „Ich sehe große Chancen für Frankfurt, eine international bedeutende

Modemesse zu installieren.“

Designer Wolfgang Joop hält den Weggang mit Blick auf die Corona-Krise für nachvollziehbar „Frankfurt hat vielleicht wirklich was Pragmatisches. Es ist eine Business- und Bankenstadt wie Mailand“, sagte Joop der Deutschen Presse-Agentur am Montag. In Berlin habe vor allem Partystimmung in der Luft gelegen. „Aber das reicht eben heute nicht aus, wo Leute alles neu bedenken müssen und sich überhaupt überlegen müssen, wie es weitergeht“, sagte
der Modeschöpfer. „Ich bin sehr, sehr beruhigt, dass wir überhaupt noch eine Modemetropole haben werden. Das ist eigentlich die Hauptsache.“

Die Stadt werde zum „neuen Hotspot der Fashion- und Lifestyleszene und zur neuen internationalen Fashionmetropole“, meinte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD).

Der Meinung schloss sich auch die lokale Junge Union an und twitterte: “#Frankfurt, #Paris, #Mailand, #NewYork. Diese Aufzählung bedeutet ab 2021 das Who is Who der Modemetropolen!”

Eric Menges, CEO der Marketingagentur FrankfurtRheinMain GmbH machte sich derweilen schon Gedanken über seine Fashion Week Looks und schrieb auf Twitter: “Meine Garderobe könnte bis dahin eine Auffrischung benötigen.”

Auch in der Frankfurter Modeszene war die Freude groß. Auf Twitter feierte der Modeblog ‘Oceanblue Style’: “Wenn du seit 2007 als Modebloggerin aus #Frankfurt bloggst..dann ist heute Feiertag.”

Bye bye Berlin – Enttäuschung in der Hauptstadt

In Berlin ist währenddessen die Enttäuschung groß. Die dortige CDU sprach von einem empfindlichen Rückschlag für die Modestadt Berlin. Bei der ebenfalls oppositionellen FDP hieß es, der Verlust sei fatal für eine Stadt, die von ihrer Kreativszene lebe. Johannes Dallheimer, Mitglied der FDP Friedrichshain-Kreuzberg, twitterte ergänzend: “Peinlich für #Berlin, peinlich für den linken Kultursenat. Dass Berlin mit seiner offenen Kultur, den vielen Fashion-Start-ups und den vielen Künstlern ein besseres Umfeld als das biedere Frankfurt wäre, ist klar. Aber #Frankfurt bietet bessere monetäre Konditionen.”

Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) erklärte: „Dass geschäftliche Entscheidungen stark durch finanzielle Anreize motiviert sind, ist in solch schwierigen Zeiten nachvollziehbar, der Wegzug der Premium für Berlin ist dennoch bedauerlich.“ Die Berlin Fashion Week finde weiterhin statt, man sei mit den anderen Beteiligten im Austausch über die künftige Ausrichtung. Pop sprach sich gleichzeitig für einen Runden Tisch zum Neustart des Messe- und Kongressgeschäfts nach Corona aus.

Der Geschäftsführer der Berliner Tourismusgesellschaft, Burkhard Kieker, sagte, der Weggang sei nicht schön, er sehe aber keinen Grund für den „reflexhaften Abgesang“ auf Berlin. Die Corona-Krise habe die Konkurrenz um Messen verschärft.

In den Modekreisen scheint der Schock noch tief zu sitzen: Von Designern gab es noch keine Antwort auf Anfragen von FashionUnited und auch innerhalb der deutschen Modebranche gab es bis jetzt kaum Stellungnahmen. (dpa/FashionUnited)

Foto: www.clearlens-images.de / pixelio.de

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