Der japanische Modekonzern Fast Retailing, zu dem die Marke Uniqlo
gehört, hat das Gebot der Stunde erkannt und wird seine Lieferanten und
deren Arbeiter während der Covid-19-Pandemie unterstützen. In einer
Erklärung hat das Unternehmen eine Reihe von Maßnahmen aufgelistet, die es
ergreifen will.
„Wir glauben, dass Marken in unserer Branche eine wichtige Rolle bei der
Eindämmung der humanitären und wirtschaftlichen Bedrohungen spielen, die
von der Covid-19-Pandemie ausgehen. Zu diesem Zweck haben wir eine Reihe
spezieller Maßnahmen eingeführt, die im Folgenden erläutert werden und dazu
beitragen sollen, die Risiken zu verringern, denen unsere
Produktionspartner und die Arbeitnehmer in unserer gesamten Lieferkette
ausgesetzt sind, die alle viel zu unserem Erfolg und dem unserer Branche
beigetragen haben“, verspricht Fast Retailing in einer Erklärung vom
Mittwoch.
So hat sich das Unternehmen mit Better Work zusammengetan, einem
Gemeinschaftsprogramm der Internationalen Arbeitsorganisation und der
International Finance Corporation der World Bank Group. Zunächst wurden
Richtlinien zu Hygienemaßnahmen und der Verpflichtung ihrer Mitarbeiter
gegenüber kommuniziert, sollte eine Fabrik schließen müssen.
Hygienemaßnahmen
In Partnerbetrieben wurde sichergestellt, dass Händewaschen,
Temperaturmessen und das Tragen von Schutzmasken zur Tagesordnung gehört
und dass alle Mitarbeiter die Wichtigkeit der Einhaltung dieser
Hygienemaßnahmen verstehen.
Zudem hat Fast Retailing eine offizielle Kontaktperson ernannt, an die
Fabriken sich wenden können, sollte sie Fragen zur Entschädigung von
Mitarbeitern oder dem Code of Conduct von Fast Retailing haben. Außerdem
betreibt das Unternehmen eine anonyme Hotline, über die Bekleidungsarbeiter
direkt Rechts- oder Sicherheitsverstöße melden können.
Das Unternehmen geht auch das Problem der Wanderarbeiter an, die in
dieser Situation besonders gefährdet sind, und wird sicherstellen, dass sie
die angemessene Situation von ihren Fabriken enthalten. Hierbei arbeitet
Fast Retailing mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der
Vereinten Nationen zusammen und wird zusammen mit Partnerfabriken eine
Umfrage zur Situation von Wanderarbeiten in Covid-19-Zeiten durchführen.
Finanzielle Maßnahmen
Was die finanzielle Stabilität de Partnerfabriken angeht, verpflichtet
Fast Retailing sich, fertiggestellte und in Produktion befindliche Aufträge
wie vor der Corona-Krise geplant zu zahlen. Dies gilt auch für Stoffe und
andere Materialien, die von den Fabriken bereits gekauft wurden. Sollten
sie später nicht gebraucht werden, wird Fast Retailing die Fabriken dafür
entschädigen.
Zudem hat das Unternehmen damit angefangen, die finanzielle Situation
jedes Produktionspartners zu untersuchen und gegebenenfalls Unterstützung
anzubieten. Dazu gehört zu verstehen, ob das derzeitige finanzielle Risiko
durch die Covid-19-Pandemie ausgelöst wurde, was die aktuelle Auftragslage
ist und wie diese zur derzeitigen Produktionskapazität steht, sowie die
Anpassung von Produktionszeitplänen und der Auftragsverteilung unter allen
Partnern, um unakzeptable finanzielle Risiken oder Stresssituation zu
vermeiden.
„Fast Retailing wird weiterhin die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
auf unsere Lieferkette überwachen. In Zusammenarbeit mit UN-Agenturen,
Branchenorganisationen und den Regierungen unserer Produktionsstandorte
werden wir uns für die Sicherheit der Menschen einsetzen, die an der
Herstellung unserer Kleidung mitwirken, und uns für die finanzielle
Stabilität unserer Produktionspartner einsetzen“, schließt Fast
Retailing.
Die derzeitige Corona-Pandemie hat zur wochenlangen Schließung des
stationären Handels geführt und die Nachfrage von Kunden eingeschränkt.
Dementsprechend sitzen Marken und Einzelhändler auf ‘alter’ Ware und haben
daraufhin Aufträge storniert oder verschoben. Dies stürzt die herstellenden
Betriebe in eine Krise, da sie bereits mit dünnen Margen arbeiten.
Stornierungen bedeuten, dass Fabriken (zeitweilig) schließen und Arbeiter
entlassen müssen, normalerweise ohne Abfindung.
Das bedeutet Millionen von Bekleidungsarbeitern nicht nur in den
finanziellen Ruin, sondern für sie und ihre Familien auch die mögliche
Obdachlosigkeit, Armut und Hungersnot, sollte keine schnelle Lösung
gefunden werden. Deshalb fordern Initiativen wie #PayUp Auftraggeber auf,
ausstehende Aufträge jetzt und nicht erst in 30, 60 oder Tagen zu bezahlen.
Sie sind gefragt, ihre Lieferanten als wichtige Partner zu sehen, die ihnen
über die Jahre die Treue gehalten und Profite eingebracht haben. Ebenso
müssen sie und ihre Mitarbeiter jetzt unterstützt werden.
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Foto: Fast Retailing