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Finanzinvestor J.P. Morgan steigt bei Gerry Weber ein, Alexander Gedat soll Aufsichtsratsvorsitz übernehmen

Der US-Finanzinvestor J.P. Morgan steigt bei dem
angeschlagenen Modehersteller Gerry Weber ein. J.P. Morgan Securities
übernehme knapp 200 000 im Zuge einer Kapitalerhöhung ausgegebene
neue Gerry-Weber-Aktien, teilte das Unternehmen am Freitag in
Bielefeld mit. Mehr als 80 Prozent der Anteile am westfälischen
Modeimperium werden aber weiterhin von den bisherigen Eigentümern
Robus und Whitebox gehalten.

Auf der ersten Hauptversammlung nach Inkrafttreten des Insolvenzplans wurden auch neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt. Alexander Gedat, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ahlers AG in Herford und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der deutschen Marc O’Polo AG soll voraussichtlich den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen.

Die weiteren Aufsichtsratsmitglieder sind: Unternehmensberaterin Dagmar Heuer, Rechtsanwalt Tobias Moser, Milan Lazovic, Senior Analyst bei Whitebox Advisors, Christie Groves, Portfolio Managerin bei Whitebox Advisors und Herrn Sanjay Sharma, Advisor bei Maltings Place.

Gerry Weber steckt seit Jahren in der Krise. Das Unternehmen litt
zuletzt unter dem Rückgang der Kundenfrequenzen in den Innenstädten
und dem Siegeszug des Onlinehandels. Auch eigene Fehler, vor allem
hohe Investitionen in ein eigenes Ladennetz, machten dem Unternehmen
schwer zu schaffen. Ende Januar musste der Konzern Insolvenz in
Eigenverwaltung anmelden.

Hat Gerry Weber wieder eine Zukunftsperspektive?

Im November wurden die Altaktionäre im Zuge eines sanierenden
Kapitalschnitts entschädigungslos aus dem Unternehmen herausgedrängt.
Alleinige Eigentümer von Gerry Weber waren danach zunächst die
Finanzinvestoren Robus Capital und Whitebox, die sich bereit erklärt
hatten, dem Unternehmen zur Fortführung des Betriebes und zur
Entschädigung der Gläubiger bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung zu
stellen.

Durch den Einstieg der Finanzinvestoren hat Gerry Weber mittlerweile
wieder eine Zukunftsperspektive. Das Unternehmen rechnet damit, das
Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung noch in diesem Jahr beenden und
die Sanierung außerhalb des Insolvenzverfahrens abschließen zu
können. Gerry Weber mit immer noch mehr als 3600 Arbeitsplätzen könne
so in seinen Kernstrukturen erhalten bleiben, sagte Sachwalter Stefan
Meyer kürzlich. (FashionUnited/dpa)

Bild: Taifun

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