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Galeria Karstadt Kaufhof flüchtet sich unter Schutzschirm

Galeria Karstadt Kaufhof hat einen Antrag auf Einleitung eines
Schutzschirmverfahrens am Amtsgericht Essen gestellt.

„Die harten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für den
innerstädtischen Non-Food-Handel und die langwierige Umsetzung staatlicher
Hilfe über die Hausbank haben diesen Schritt notwendig gemacht“, begründete
Galeria Karstadt Kaufhof den Schritt in einer Mitteilung, die der dpa
vorlag. Betroffen von dem Schutzschirmverfahren ist auch Karstadt
Sports.

Durch die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind alle
Warenhäuser des Konzerns seit 18. März geschlossen. Der Umsatzverlust liege
bei 80 Millionen Euro pro Woche, berichtete die dpa. Die Bemühungen des
Konzerns um Staatshilfen scheinen bisher zu keinen Ergebnissen geführt zu
haben, ebenso die Gespräche mit den Banken.

Galeria Karstadt Kaufhof rechnet 2020 mit 100 Millionen Euro Ebitda

Eigentümer Signa habe in den vergangenen Monaten mehr als 500 Millionen
Euro in das Unternehmen und seine 28.000 Mitarbeiter gesteckt, erklärte
Galeria Karstadt Kaufhof in der Mitteilung. Weitere 140 Millionen Euro
seien in dieser Woche überwiesen worden.

„Für das laufende Geschäftsjahr rechneten wir mit einem Ebitda von mehr
als 100 Millionen Euro“, sagte Miguel Müllenbach, Finanzchef von Galeria
Karstadt Kaufhof. „Nun tun wir unter dem Schutzschirm alles dafür, dass wir
diesen Weg weitergehen können.“

Das Schutzschirmverfahren bewahrt in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger, ohne dass die Betriebe bereits Insolvenz anmelden müssen. Die Geschäftsführung kann das Unternehmen weiter verantwortlich lenken und selbstständig sanieren.. Hinzu kommen der Restrukturierungsexperte
Arndt Geiwitz als Generalbevollmächtigter und Frank Kebekus als
Sachwalter.

“Die Sanierung und Zusammenführung der Warenhäuser von Galeria Karstadt
Kaufhof war vor dieser Krise auf einem sehr guten Weg”, erklärte Miguel
Müllenbach. “Wir haben uns dieser historischen Aufgabe gestellt und sehr
hart daran gearbeitet, dem Warenhaus in der deutschen Innenstadt eine
langfristige Zukunft zu geben.“

Um die eigenen Kosten zu senken, hatte der Warenhaus-Konzern bereits vor Wochen für weite Teile der Belegschaft Kurzarbeit beantragt. Am Mittwoch geschah dies auch für die 1300 Mitarbeiter der Zentrale. Außerdem stoppte der Konzern die Mietzahlungen für alle Warenhäuser, Sporthäuser, Reisebüros und Logistikimmobilien. In einem Brief an die Vermieter schrieb das Unternehmen, die wegen der Corona-Pandemie staatlich angeordnete Schließung der Geschäfte lasse dem Unternehmen „keine andere Wahl“. (FashionUnited/dpa)

Foto: Galeria Kaufhof

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