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Gerry Weber mit herben Verlust im Rumpfgeschäftsjahr 2018/19

Gerry Weber hat Geschäftszahlen für die fünf Monate vor seinem
Insolvenzantrag vorgelegt. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/19 hat der Haller
Bekleidungskonzern mehr Verlust als Umsatz erwirtschaftet.

Der Konzernumsatz für den Zeitraum vom 1. November bis 31. März lag bei
215,6 Millionen Euro, wie aus dem am Freitag veröffentlichten
Geschäftsbericht hervorgeht. Unterm Strich stand ein Verlust von 244,5
Millionen Euro aufgrund außerplanmäßiger Aufwendungen und hoher
Wertberichtigungen auf Sachanlagevermögen, Geschäfts- und Firmenwerte sowie
immaterielle Vermögenswerte.

Bis Ende November 2019 sank die Zahl der selbst betriebenen
Verkaufsflächen von Gerry Weber zudem um 189 auf 798. Aktuell führt das
Unternehmen noch rund 500 Flächen in Eigenregie. Das Unternehmen
bekräftigte in einer Mitteilung das Ziel, in 2020 einen Umsatz
zwischen 370 und 390 Millionen Euro zu erreichen.

Führungswechsel bei Gerry Weber

Der seit langem mit wirtschaftlichen Problemen kämpfende
Modehersteller hatte erst zum Jahreswechsel das im April vergangenen
Jahres eröffnete Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung hinter sich
gelassen. Im Zuge des Verfahrens waren nicht nur mehr als hundert
Filialen geschlossen und zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut worden.
Auch die Altaktionäre wurden entschädigungslos aus dem Unternehmen
herausgedrängt. Stattdessen übernahmen die Finanzinvestoren Robus,
Whitebox und J.P. Morgan das Ruder.

Kaum der Pleite entgangen, muss sich der
Modehersteller Gerry Weber eine neue Führung suchen.
Vorstandssprecher Johannes Ehling und Produktvorstand Urun Gursu
verlassen das Unternehmen wegen des Wechsels der Eigentümerstruktur
auf eigenen Wunsch zum Monatsende, wie Gerry Weber am Freitag
mitteilte.

Die Führung des Konzerns übernimmt vorläufig der bisherige
Aufsichtsratsvorsitzende Alexander Gedat. Der Aufsichtsrat werde nun
umgehend mit der Suche nach einem oder einer neuen
Vorstandsvorsitzenden beginnen, hieß es. (dpa/FashionUnited)

Bild: Gerry Weber

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