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Gesetz verabschiedet: Frankreich verbietet Vernichtung von Neuwaren

Frankreich hat es durchgezogen: Künftig verbietet die französische
Regierung Modemarken und Einzelhändlern, unverkaufte oder zurückgegebene
Kleidung zu vernichten. Das Verbot wurde im Rahmen einer neuen
Anti-Abfallgesetzgebung verabschiedet. Laut Angaben des französischen
Umweltministeriums werden in Frankreich pro Jahr neue Konsumgüter im Wert
von mehr als 650 Millionen Euro vernichtet oder weggeworfen.

Das bahnbrechende Gesetz, von dem die französische Regierung
behauptet, es sei eine Weltneuheit, betrifft natürlich nicht nur Mode. Es
gilt für alle Produkte, die offenbar häufig vernichtet als weiterverkauft
werden. Dazu zählen z.B. auch Elektroartikel, Hygieneprodukte und
Kosmetika. Alles muss nun wiederverwendet, neu vertrieben oder recycelt
werden.

In einer „Verursacher-Klausel“ werden Unternehmen zudem verpflichtet,
die Entsorgung der von ihnen verursachten Abfälle zu finanzieren. Dies
verpflichtet beispielsweise Tabakhersteller, ab dem nächsten Jahr für die
Entsorgung von Zigarettenkippen zu zahlen, und betrifft ab 2021 ebenso
diejenigen, die Spielzeug, Sportartikel, Heimwerker- und Gartenprodukte
sowie Baumaterialien herstellen.

Das Gesetz sieht auch die schrittweise Abschaffung von Papierbelegen
und Einwegkunststoffen vor und ermutigt beispielsweise Apotheken, bestimmte
Medikamente in individuellen Dosen zu verkaufen.

Das Gesetz, das 130 Artikel enthält, wurde schließlich verabschiedet,
nachdem die Assemblée Nationale – die es vor neun Tagen verabschiedet hat –
und das Oberhaus, der Sénat, eine Einigung erzielt hatten. In Frankreich
gibt es bereits ein Gesetz, das es den Supermärkten verbietet, unverkaufte
Lebensmittel wegzuwerfen und sie zu zwingen, die Waren an
Wohltätigkeitsorganisationen abzugeben.

Foto: Pexels.com

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