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Gewerkschaft kritisiert Leistungserfassung bei Zalando

Der Online-Modehändler Zalando kann die Leistung der
Beschäftigten seiner Logistikzentren genau überwachen. Eine Software
erfasst, wieviele Artikel die Mitarbeiter bearbeiten, wie das
Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte das Magazin
«Business Insider» darüber berichtet. Die Gewerkschaft Verdi
kritisierte darin den wachsenden Druck auf die Beschäftigten.
«Kolleginnen und Kollegen fühlen sich nur noch fremdbestimmt und
gefangen», sagte Verdi-Versandhandelsexperte Orhan Akmann.

Betroffen sind Beschäftigte, die in den Logistikzentren Artikel aus
den Regalen holen oder sie dort einbuchen. Gesteuert wird das vom
Warenwirtschaftssystem Zalos, das auch leistungsbezogene
Informationen enthält. «Ein Beispiel ist die Zahl der bearbeiteten
Artikel pro Stunde», hieß es einer Zalando-Stellungnahme. «Diese
Information allein gibt jedoch keine Auskunft über die Leistung der
Mitarbeiter», betonte das Unternehmen. So dauere es länger, Stiefel
zu bearbeiten als Flip Flops.

Verdi kritisierte überdies Gespräche, die Vorgesetzte monatlich und
nach Krankheiten mit den betroffenen Mitarbeiten führten. Dies
erzeuge zusätzlichen Druck. Nach Zalandos Angaben ist der Zweck der
Gespräche ein anderer: «Sie dienen der Unterstützung sowie
Wertschätzung der Mitarbeiter.»

Das Unternehmen betonte, sich eng mit Betriebsräten abzustimmen und
alle Datenschutzbestimmungen einzuhalten. «Der Wettbewerb um
Arbeitskräfte ist hoch, deshalb sind wir bestrebt, sehr gute
Arbeitsbedingungen zu bieten.» Verdi kritisiert die digitalen Systeme
bei Zalando aber schon länger, darunter die Software Zonar, mit der
sich Beschäftigte in der Verwaltung gegenseitig bewerten. (dpa)

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