Für das geplante staatliche Textilsiegel „Grüner Knopf“
interessieren sich nach Aussage von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU)
bereits 50 Unternehmen. Die Bandbreite reiche vom Ein-Personen-Startup bis
zum
Textilbetrieb mit tausenden Mitarbeitern und vom Premium-Anbieter bis zu
anerkannten Nachhaltigkeitspionieren, sagte Müller der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ vom Freitag. Geprüft werde dabei das gesamte Unternehmen:
„Einzelne
Vorzeigeprodukte reichen nicht aus“, sagte Müller.
Wer genau das Siegel beantragt hat, sagte Müller nicht. „Bis zum Start
des
Grünen Knopfs haben wir Vertraulichkeit vereinbart.“ Die Prüfung der
interessierten Unternehmen laufe jedoch auf Hochtouren und die große
Nachfrage
sei ein Grund, warum die Einführung des Siegels auf September verschoben
worden sei.
Der „Grüne Knopf“ ist ein freiwilliges Siegel für Textilien, die hohe
soziale und ökologische Standards erfüllen. Müller will das Label am 9.
September vorstellen. Er verteidigte den „Grünen Knopf“ als „globales
Siegel“.
Es entspreche EU- und WTO-Recht und die Prüfungen fänden auf der Grundlage
internationaler Normen statt.
Nicht nur Kleidung wie Jeans, T-Shirts oder Sakkos können das Zeichen
erhalten, sondern viele weitere Textilprodukte wie Teppiche, Gardinen,
Campingmatratzen, Taschen, Decken oder Operationskittel, wie kürzlich die
„taz“ berichtet hatte.
In der Textilwirtschaft war das Siegel bislang auf Skepsis gestoßen. Die
Unternehmen befürchten, das Label gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der
Unternehmen. Sie kritisierten zudem, dass die Umstellung mit enormen Kosten
verbunden sei und der Aufbau eines Überwachungssystems Jahre dauere. (AFP)