Wie zum jeden Monatsanfang stellte der Handelsverband Deutschland (HDE)
am Montag die Ergebnisse seiner aktuellen Verbraucherumfrage vor. Demnach
stieg das HDE-Konsumbarometer, das auf den Antworten von etwa 2.000
repräsentativ ausgewählten Haushalten zu konsumrelevanten Themen beruht,
gegenüber dem Vormonat.
Allerdings erklärte die Branchenorganisation, dass der
Befragungszeitraum am 16. Februar endete – zu einem Zeitpunkt also, an dem
sich die Covid-19 Epidemie noch weitgehend auf Asien beschränkte und keine
Infektionen in Deutschland bekannt waren. „Angesichts der Verbreitung des
Virus in Europa und auch in Deutschland in den letzten Tagen kann sich die
Stimmung der Verbraucher bald ändern“, räumten die Verfasser der Studie
ein. Angesichts dieser Unsicherheit lasse sich „in diesem Monat keine
konkrete Aussage aus der Entwicklung des HDE-Konsumbarometers ableiten.“
Die Befragung Mitte Februar ergab immerhin, dass sich die
Verbraucherstimmung bis dahin trotz wenig erfreulicher Wirtschaftsdaten und
der Ausbreitung des Virus in China erstaunlich robust entwickelte. So stieg
das Konsumbarometer für den März auf 99,91 Punkte und übertraf damit sowohl
den Wert des Vormonats als auch den vom März vergangenen Jahres.
Mitte Februar hatte sich die Kauflaune verbessert
Zum Aufwärtstrend trug die gegenüber dem Vormonat deutlich gestiegene
Anschaffungsneigung bei, die nach Angaben der Marktforscher „den höchsten
Stand innerhalb der letzten elf Monate“ erreichte. Diese Entwicklung birgt
Hoffnungen für den Einzelhandel: Sollte sie „in den nächsten Monaten
anhalten, könnte sich die Jahresbeginn erwartete Konsumzurückhaltung im
Laufe des zweiten Quartals auflösen“, erklärten die Studienverfasser.
Als Hauptgrund für die verbesserte Kauflaune machten sie einen Anstieg der
individuellen Einkommenserwartung bei den Befragten aus. Diese wiederum
ergab sich unter anderem aus einer etwas zuversichtlicheren Einschätzung
der allgemeinen Konjunkturentwicklung.
Ob der Stimmungsaufschwung nachhaltig ist, bleibt angesichts der
aktuellen Nachrichtenlage bezüglich des Coronavirus vorerst offen: „Ob die
Verbraucher auch angesichts der großen medialen Präsenz des Themas, der
immer alarmierenden Äußerungen von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft sowie der weiteren Verbreitung in Europa auch künftig gelassen
bleiben, werden die nächsten Wochen zeigen“, so die Autoren der Studie.
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Foto: FashionUnited