Hugo Boss setzt Dividende aus und plant virtuelle Hauptversammlung

Hugo Boss setzt Dividende aus und plant virtuelle Hauptversammlung

Die Jahreshauptversammlung des Metzinger Modekonzerns Hugo Boss AG steht
in diesem Jahr ganz im Zeichen der Corona-Krise. Am Montagabend verkündete
das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung, dass es angesichts der
geltenden Kontaktsperren am 27. Mai ein virtuelles Aktionärstreffen
veranstalten wird. Der ursprüngliche Termin am 7. Mai war in der
vergangenen Woche abgesagt worden.

Der Konzern gab zudem bekannt, dass die Anteilseigner in diesem Jahr
voraussichtlich auf eine Dividende verzichten müssen. Zur Begründung hieß
es in der Meldung, dass „die negativen Auswirkungen der Pandemie derzeit zu
einem erheblichen Rückgang von Umsatz, Profitabilität und Cashflow“ führen
würden. „Zum aktuellen Zeitpunkt ist nicht absehbar, wie lange diese
Situation anhalten wird. Aus diesem Grund haben der Vorstand und der
Aufsichtsrat der Hugo Boss AG heute beschlossen, der Hauptversammlung die
Aussetzung der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019 vorzuschlagen“,
erklärte der Konzern. Die Thesaurierung des Bilanzgewinns solle „die
finanzielle Stabilität und Flexibilität des Unternehmens zusätzlich
stärken“.

Der Vorstand verzichtet auf vierzig Prozent seiner Grundgehälter

Insgesamt sieht sich das Unternehmen „für die finanziellen
Herausforderungen im Zusammenhang mit der Pandemie gut gerüstet“.
Kostensenkungsmaßnahmen seien bereits eingeleitet worden: So wurde für die
Beschäftigten in Deutschland Kurzarbeit ab April vereinbart. Auch das
Management will zu den Einsparungen beitragen: Der Vorstand werde sich
„solidarisch an den Maßnahmen zur Sicherstellung des Cashflows beteiligen
und für die Monate April und Mai 2020 freiwillig auf 40 Prozent seiner
Grundvergütung verzichten“, erklärte der Konzern.

Wie viele andere Branchenunternehmen hat auch Hugo Boss inzwischen
Hilfsprojekte gestartet. So werden in der Produktionsstätte am Firmensitz
in Metzingen derzeit Schutzmasken gefertigt. „Dort werden in den kommenden
Wochen zunächst rund 200.000 wiederverwendbare Masken hergestellt und im
Anschluss an öffentliche Einrichtungen gespendet“, erklärte der
Konzern.

Auch in Nordamerika engagiert sich das Unternehmen: Der Konzern werde
„20 Prozent seiner momentan in den USA erzielten Onlineumsätze an das
Amerikanische Rote Kreuz spenden und damit wichtige Hilfsmaßnahmen gegen
die Pandemie unterstützen“, teilte Hugo Boss mit.

Foto: Boss Facebook-Page

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