Bei Europas führender Sportartikelmesse Ispo
in München soll es künftig um mehr gehen als Kaufen und Verkaufen:
Die Messe soll zur globalen Sportplattform werden, die neben dem
Geschäft gesellschaftlich sinnvolle Dinge von Gesundheit bis
Umweltschutz vorantreibt. Deswegen will die Münchner
Messegesellschaft künftig neben Sportartikelindustrie und -händlern
vermehrt Wissenschaftler, Politiker und Vertreter anderer Branchen
einladen. Erster öffentlichkeitswirksamer Höhepunkt soll eine
internationale Konferenz Ende Juni werden, bei dem es um die Ziele
der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung geht. „Ein
Davos des Sports“, sagte Messechef Klaus Dittrich dazu am Montag.
Die Messemacher glauben, dass die Ispo und ihre
Tochterveranstaltungen aufgrund der Popularität des Sports Wirkung
über die wirtschaftliche Bedeutung der Sportartikelbranche hinaus
Wirkung entfalten kann: „Wir wollen mehr Relevanz bekommen als nur
eine Handelsplattform für Sportartikel“, sagte Dittrich.
An der Ispo nehmen in diesem Jahr 2850 Aussteller Teil,
großenteils Hersteller. Ein Schwerpunkt ist der Wintersport. Die
Branche ist unter Druck von Umweltschützern, weil der Großteil der
Produkte vom Unterhemd bis zum Skischuh aus synthetischen Fasern und
Kunststoffen hergestellt wird, und zudem die Produktionsbedingungen
in Bangladesh, Pakistan und anderen asiatischen Ländern mit niedrigen
Löhnen häufig Zielscheibe der Kritik sind.
Die europäischen Hersteller von Outdoor-Textilien bemühen sich
über ihren Branchenverband European Outdoor Group (EOG), mit einer
Reihe von Initiativen gegenzusteuern – eine davon der Verzicht auf
Versandverpackungen aus nicht wiederverwertbarem Plastik. „Es ist
sehr klar, dass die Dinge, die Menschen tun, nicht im Interesse des
Planeten sind“, sagte EOG-Verbandschef Mark Held. (DPA)