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Jeff Bezos stellt neues Klimaversprechen für Amazon vor

Onlinehändler Amazon hat zusammen mit der Organisation Global Optimism,
die sich für soziale und Umweltveränderungen einsetzt, den „Climate Pledge“
ins Leben gerufen. Amazon-Chef Jeff Bezos kündigte am Donnerstag in
Washington, DC ehrgeizige Ziele für sein Unternehmen an: Bereits bis 2040
will der Onlinehändler klimaneutral werden, zehn Jahre früher als das vom
Pariser Klimaabkommen gesetzte Ziel.

Amazon verpflichtet sich zudem, seine Infrastruktur weltweit mit
erneuerbarer Energie zu versorgen – zunächst zu 80 Prozent bis 2024 und bis
2030 zu 100 Prozent. Derzeit sind es 40 Prozent. Außerdem sollen 100.000
Elektro-Lieferwagen der Firma für die Paketzustellung angeschafft werden –
der größten von jemals gemachten Bestellung elektrischer Fahrzeuge laut
Amazon. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen 440 Millionen US-Dollar in die
US-Firma Rivian investiert, die diese herstellt.

Eine weitere Investition in Höhe von 100 Millionen US-Dollar ist zudem
für die Wiederaufforstung von Wäldern geplant. Zu diesem Zweck hat Amazon
den Right Now Climate Fund gegründet, der sich in Zusammenarbeit mit The
Nature Conservancy dafür einsetzen wird, Millionen Tonnen Kohlenstoff aus
der Atmosphäre zu entfernen und wirtschaftliche Möglichkeiten für Tausende
von Menschen zu schaffen.

Darüber hinaus hat das Unternehmen eine neue Nachhaltigkeits-Website
eingerichtet, um über seine Initiativen und Fortschritte zu berichten – sie
enthält etwa Informationen über seinen CO2-Fußabdruck und andere
Nachhaltigkeitskriterien.

„Wir sind fertig damit, in dieser Angelegenheit in der Mitte der Herde
zu sein – wir haben uns entschieden, unsere Größe zu nutzen, um einen
Unterschied zu machen. Wenn ein Unternehmen mit so viel physischer
Infrastruktur wie Amazon – das jährlich mehr als 10 Milliarden Artikel
liefert – das Pariser Abkommen 10 Jahre früher erfüllen kann, dann kann
jedes Unternehmen das. Ich habe mit anderen CEOs globaler Unternehmen
gesprochen, und ich konnte großes Interesse feststellen, sich dem
Versprechen anzuschließen. Große Unternehmen, die die Klimaverpflichtung
unterzeichnen, werden ein wichtiges Signal an den Markt senden, dass es an
der Zeit ist, in die Produkte und Dienstleistungen zu investieren, die die
Unterzeichner benötigen, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen“, erklärte
Bezos am Donnerstag.

„Mutige Schritte großer Unternehmen werden einen großen Unterschied in
der Entwicklung neuer Technologien und Industrien machen, um eine
kohlenstoffarme Wirtschaft zu unterstützen. Mit diesem Schritt hilft Amazon
auch vielen anderen Unternehmen, ihre eigene Dekarbonisierung zu
beschleunigen. Wenn Amazon in der Lage ist, sich solche ehrgeizigen Ziele
zu setzen und signifikante Veränderungen in seinem Umfang vorzunehmen, sind
wir der Meinung, dass mehr Unternehmen in der Lage sein sollten, dies zu
tun und die Herausforderung anzunehmen. Wir freuen uns, dass andere dabei
sind“, sagte Christiana Figueres, die ehemalige UN-Chefin für Klimawandel
und Gründungspartnerin von Global Optimism, in einer Pressemitteilung vom
Donnerstag.

Ganz freiwillig kommt Amazons Klimaversprechen nicht, folgt es doch
einem Streik Tausender Amazon-Mitarbeiter, bei dem es gerade darum geht,
mehr gegen den Klimawandel zu tun. Denn wie Bezos ausführte, liefert Amazon
10 Milliarden Artikel pro Jahr – und das ist ohne Retouren. Das Unternehmen
hat daher einen Riesen-CO2-Fußabdruck aufzuweisen, ist der Transportsektor
in den USA mit 29 Prozent doch der größte Lieferant von Treibhausgasen. Ob
Amazon sich nur Grünwaschen oder wirklich etwas bewirken will, bleibt daher
abzuwarten.

Foto: Amazon

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