Der anglo-indische Online-Bekleidungshändler Koovs Plc. musste am Dienstag Insolvenz anmelden. Als Grund gab das Unternehmen an, dass der indische Textilkonzern Future Lifestyle Fashion Limited (FLFL) nicht in der Lage gewesen sei, eine zugesagte Investition in Höhe von 6,5 Millionen Britischen Pfund (7,7 Millionen Euro) zu tätigen. Durch die ausgebliebene Zahlung des Großaktionärs sei der Cashflow von Koovs unter „nicht erträglichen Druck“ geraten, teilte das Unternehmen mit. Bereits während des vergangenen Monats hatte der Fast-Fashion-Anbieter nach eigenen Angaben einen Verkaufsprozess durchgeführt, um die Fortführung der Geschäfte zu gewährleisten. Dabei seien aber keine tragfähigen Angebote eingegangen.
Im Anschluss an den Insolvenzantrag fand Koovs dann aber doch einen neuen Eigentümer: Geoff Rowley und Jason Baker, die am Dienstag eingesetzten Verwalter von der Unternehmensberatung FRP Advisory, verkauften die operativen Aktivitäten und Vermögenswerte des E-Commerce-Spezialisten umgehend an das in London ansässige Beteiligungsunternehmen SGIK 3 Investments Limited, das dem britischen Unternehmer Waheed Alli gehört. Alli ist der Gründer und Verwaltungsratsvorsitzende von Koovs.
„Das Kaufangebot von SGIK 3 Investments Limited für das Kerngeschäft von Koovs in Großbritannien und Indien war aus Sicht der Gläubiger das beste, das wir erhalten haben“, erklärte Insolvenzverwalter Rowley in einer Mitteilung. Zudem gebe es einen Rechtsanspruch gegenüber FLFL, den die Verwalter nun verfolgen würden. Aus diesem Prozess könnten sich möglicherweise Erträge für die Schuldner und Aktionäre von Koovs ergeben, so Rowley.
Foto: Koovs Facebook-Page