Wenige Tage vor Weihnachten will die Gewerkschaft Verdi die Streiks beim
Versandhändler Amazon fortsetzen. Von Sonntagnacht bis nächsten Samstag
seien die Beschäftigten zum „Adventsstreik“ aufgerufen, teilteVerdi-Sprecher
Jörg Lauenroth-Mago am Sonntag in Leipzig mit. Gerade in der
Vorweihnachtszeit steige die Belastung für die Mitarbeiter deutlich an,
hieß es. „Es müssen Tausende Päckchen und Pakete gepickt und gepackt
werden. Hinzu kommen eine enorme Taktung und der dadurch steigende
Zeitdruck“, so Lauenroth-Mago.
Verdi verlangt die Aufnahme von Tarifverhandlungen wie im Einzelhandel.
Amazon lehnt das bisher ab. Bei Amazon wird seit Mai 2013 in Deutschland
immer wieder gestreikt – ohne dass es in dem festgefahrenen Konflikt zu
greifbaren Ergebnissen kommt. Der Konzern argumentiert, dass die
Mitarbeiter Tätigkeiten der Logistikbranche ausüben und nicht des
Einzelhandels. Das Unternehmen biete zudem eine Bezahlung am oberen Ende
des Branchenüblichen in der Logistik, argumentiert Amazon. Erst Ende
November hatten Mitarbeiter des Online-Händlers in Leipzig ihre Arbeit
niedergelegt. Amazon betont, die Arbeitsniederlegungen hätten keine
Auswirkungen auf den Versand, da ein Großteil der Mitarbeiter sich nicht an
den Streiks beteilige. (dpa)