Der Münchener Einzelhändler Ludwig Beck AG hat die ersten neun Monate
des laufenden Geschäftsjahres 2019 mit einem hohen Verlust abgeschlossen.
Gründe dafür waren der Verkauf des Herrenausstatters Wormland und die
Umstellung auf den Rechnungslegungsstandard IFRS 16. Der Umsatz der beim
Konzern verbliebenen Geschäftsbereiche lag in etwa auf Vorjahresniveau. Das
geht aus einem Zwischenbericht hervor, den das Unternehmen am Donnerstag
vorlegte.
Demnach belief sich der Bruttoumsatz aus fortgeführten Geschäften in den
Monaten Januar bis September auf 63,7 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum
hatte er bei 63,6 Millionen Euro gelegen. Der Nettoumsatz stieg leicht von
53,4 auf 53,5 Millionen Euro. Das Unternehmen betonte, die stabile
Entwicklung sei „trotz eines anhaltenden schwierigen Marktumfeldes“
erreicht worden.
Der Wormland-Verkauf belastete das Ergebnis
Beim Ergebnis machte sich die erstmalige Anwendung von IFRS 16 deutlich
bemerkbar und erschwerte den Vergleich mit den nicht rückwirkend an die
Umstellung angepassten Vorjahresergebnissen. So erreichte der Gewinn vor
Zinsen und Steuern (EBIT) 1,1 Millionen Euro, nachdem er im Vorjahr bei 2,3
Millionen Euro gelegen hatte. Die aktuellen Zahlen bestimmten neben den
Effekten des neuen Rechnungslegungsstandards auch Einmalbelastungen in Höhe
von 1,5 Millionen Euro, die im Rahmen des im Frühjahr vollzogenen
Wormland-Verkaufs angefallen waren. Letztlich belief sich der Nettoverlust
aus fortgeführten Geschäften auf 0,2 Millionen Euro, nachdem Ludwig Beck im
Vorjahreszeitraum hier noch einen Gewinn in Höhe von 1,4 Millionen Euro
erzielt hatte.
Der ausgewiesene Konzernverlust fiel mit 17,2 Millionen Euro deutlich
höher aus, weil hier auch die auf Wormland entfallenden Belastungen
enthalten sind. Diese summierten sich einschließlich einer im Rahmen der
Transaktion geleisteten Verkäuferzuzahlung in Höhe von 11,5 Millionen Euro
auf insgesamt 17,0 Millionen Euro.
Die Jahresprognosen wurden bestätigt
Trotz der hohen Kosten sieht sich der Einzelhändler nach der Trennung
von Wormland nun besser aufgestellt: „Durch die Konzentration auf das
Stammhaus am Münchner Marienplatz hat der Konzern wieder entscheidend an
Schlagkraft gewonnen“, betonte das Unternehmen. Mit der Neuordnung seien
„die Voraussetzungen für ein profitables, nachhaltiges und sicheres Agieren
auf einem unter Druck befindlichen Markt geschaffen“, erklärte der Vorstand
in einem Statement. „Jetzt freuen wir uns in einem ereignisreichen Jahr auf
das bevorstehende Weihnachtsgeschäft – traditionell einer unserer größten
Umsatzgaranten.“
An den Jahresprognosen änderte sich nichts. Das Management geht damit
weiterhin „von einem Konzernumsatz zwischen 94 und 98 Millionen Euro sowie
einem Ergebnis vor Steuern (EBT) zwischen 4 und 5 Millionen Euro“ in den
fortgeführten Geschäftsbereichen aus.
Foto: Ludwig Beck AG