Dank eines überraschend guten Weihnachtsgeschäfts konnte der
US-amerikanische Handelskonzern Macy’s Inc. am Dienstag vorläufige Zahlen
für das Geschäftsjahr 2019/20 präsentieren, die über den Erwartungen lagen.
Trotzdem fiel der Jahresgewinn des seit langem kriselnden Unternehmens nur
noch etwa halb so hoch aus wie im Vorjahr. Erst Anfang des Monats hatte
Macy’s ein weiteres umfassendes Reformpaket angekündigt, das weitere
Sparmaßnahmen vorsieht.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 1. Februar endete, belief sich der
Konzernumsatz auf knapp 24,6 Milliarden US-Dollar (22,7 Milliarden Euro).
Damit lag er um 1,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auf vergleichbarer
Fläche gingen die Erlöse um 0,7 Prozent zurück. Dabei sind auch die
Einnahmen der in Lizenz an externe Anbieter vergebenen Verkaufsflächen
berücksichtigt.
„Insgesamt hat sich 2019 nicht so entwickelt, wie wir es für Macy’s
vorgesehen hatten“, räumte CEO Jeff Gennette in einer Mitteilung ein.
Ausdrücklich lobte er aber die guten Zahlen vor den Festtagen im
vergangenen Dezember: „Wir freuen uns über einen signifikanten
Aufwärtstrend im vierten Quartal und eine beträchtliche Umsatzverbesserung
in den zehn Verkaufstagen vor Weihnachten“, so Gennette.
Höhere Restrukturierungskosten als im Vorjahr sowie geringere Einnahmen
aus Immobilienverkäufen ließen den Gewinn deutlich abrutschen. So
schrumpfte das Betriebsergebnis um 44,2 Prozent auf 970 Millionen
US-Dollar. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss ging
sogar um 49,1 Prozent zurück und lag nur noch bei 564 Millionen US-Dollar
(520 Millionen Euro). Der verwässerte Gewinn pro Aktie fiel von 3,56 auf
1,81 US-Dollar. Bereinigt um Sondereffekte erreichte er 2,91 US-Dollar, was
einem Rückgang um 30,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach.
Angesichts der vorliegenden Zahlen hielt das Management an seinen
Prognosen für das laufende Jahr fest. Es rechnet damit weiterhin mit einem
Umsatz im Bereich von 23,6 bis 23,9 Milliarden US-Dollar und einem um
Sondereffekte bereinigten verwässerten Gewinn pro Aktie zwischen 2,45 und
2,65 US-Dollar. Dabei sind voraussichtliche Einnahmen aus
Immobilienverkäufen in Höhe von etwa 100 Millionen US-Dollar
eingerechnet.
Im Rahmen des Anfang Februar verkündeten Sanierungsprogramms „Polaris“
will der Konzern unter anderem bis zu 125 Filialen schließen und einige
Verwaltungsfunktionen zusammenlegen. Die aus dem Maßnahmenpaket
resultierenden Einmalbelastungen bezifferte der Einzelhändler nun nur noch
auf 400 bis 420 Millionen US-Dollar, nachdem er ursprünglich von 450 bis
490 Millionen US-Dollar ausgegangen war. Ein Großteil davon wurde bereits
im vergangenen Geschäftsjahr verbucht.
Weiterlesen:
- Neues
Reformpaket: Macy’s plant Filialschließungen und Stellenabbau - US-Kaufhauskette
Macy’s nimmt 2021 alle Produkte mit echtem Pelz aus Sortiment - Macy’s
und G-III schließen exklusive Vertriebspartnerschaft für DKNY in den
USA - Macy’s
will 35 bis 40 Geschäfte in den USA schließen - US-Kaufhauskette
Macy’s entlässt mehr als 2100 Mitarbeiter
Foto: Macy’s