Der US-amerikanische Modekonzern Capri Holdings Limited hat am Mittwoch
nicht nur aktuelle Zahlen für das dritte Quartal 2019/20 vorgelegt, sondern
auch die möglichen Folgen des Coronavirus-Ausbruchs auf seine
Geschäftsentwicklung beziffert. Demnach rechnet das Unternehmen mit
Umsatzeinbußen in Höhe von etwa 100 Millionen US-Dollar aufgrund der
Situation in China. Auch der Gewinn werde voraussichtlich merklich
belastet.
„Diese Schätzung könnte sich aber grundlegend ändern, wenn sich die Lage
weiter verschärft“, warnte das Unternehmen. Aktuell seien 150 der 225 Läden
des Konzerns auf dem chinesischen Festland geschlossen, die meisten der
übrigen Geschäfte hätten ihre Öffnungszeiten eingeschränkt und erlebten
niedrigere Kundenfrequenzen, teilte Capri mit.
Neuzugang Versace sorgt für Umsatzplus im dritten Quartal
Auf die Resultate für das dritte Quartal, das am 28. Dezember endete,
hatten die aktuellen Widrigkeiten naturgemäß noch keine Auswirkungen. Der
Konzernumsatz belief sich auf 1,57 Milliarden US-Dollar (1,43 Milliarden
Euro) und lag damit um 9,2 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresniveau.
Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse um 9,6 Prozent.
Die deutliche Steigerung verdankte Capri dem im vergangenen Jahr
übernommene Modelabel Versace, dessen Erlöse im Vorjahresquartal noch nicht
in die Bilanz eingegangen waren. Es steuerte 195 Millionen US-Dollar zum
Konzernumsatz bei.
Die Kernmarke Michael Kors musste einen Umsatzrückgang um 5,1 Prozent
(währungsbereinigt -4,7 Prozent) auf 1,21 Milliarden US-Dollar hinnehmen,
übertraf damit aber immerhin die Erwartungen. Beim Label Jimmy Choo stiegen
die Erlöse um 1,9 Prozent auf 165 Millionen US-Dollar.
Die niedrigere Bruttomarge, höhere Kosten und ein operativer Verlust in
Höhe von 12 Millionen US-Dollar beim Neuzugang Versace sorgten dafür, dass
der Betriebsgewinn des Konzerns deutlich sank: Er ging um 29,3 Prozent auf
205 Millionen US-Dollar zurück. Aufgrund steuerlicher Sondereffekte stieg
der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss um 5,0 Prozent auf
210 Millionen US-Dollar (191 Millionen Euro). Bereinigt um Einmalfaktoren
schrumpfte er allerdings um 4,5 Prozent auf 253 Millionen US-Dollar.
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