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Norwegen einigt sich bei umstrittenem Freihandelsabkommen mit Brasilien

Norwegen hat bestätigt, dass sich die Staaten der
Europäische Freihandelszone (EFTA) auf ein Abkommen mit dem
lateinamerikanischen Staatenbund Mercosur geeinigt haben. Der Deal
werde bessere Handelsbedingungen ermöglichen und auch Verpflichtungen
zur Bekämpfung des illegalen Fällens von Bäumen bedeuten, teilte
Wirtschaftsminister Torbjørn Røe Isaksen am Samstag mit.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hatte am Freitagabend auf
Twitter geschrieben, man sei sich mit den EFTA-Mitgliedern über das
Abkommen einig geworden. Der EFTA gehören die Staaten Norwegen,
Island, Liechtenstein und die Schweiz an, zu Mercosur zählen neben
Brasilien noch Argentinien, Paraguay und Uruguay.

Das Freihandelsabkommen ist wie auch dasjenige der EU mit Mercosur
umstritten, nicht zuletzt wegen der Waldbrände in Brasilien. Die
norwegische Regierung schaue sich die Situation im Amazonasgebiet und
die jüngsten Entwicklungen genau an, erklärte Isaksen dazu. Die
norwegische Opposition bezeichnete es als Skandal, dass eine
Vereinbarung getroffen werde, während große Teile des Amazonas in
Flammen stünden. Norwegen hatte zuletzt angekündigt, Finanzhilfen an
Brasilien zum Schutz des Amazonasurwalds wegen der beschleunigten
Abholzung auf Eis zu legen. Bolsonaro reagierte verärgert darauf.

EU-Ratspräsident Donald Tusk befürchtete am Samstag ein Scheitern der
Ratifizierung des Freihandelsabkommens der EU mit Mercosur für den
Fall von weiteren schweren Bränden im Amazonas-Regenwald. Mit dem
Vertrag wollen die EU und Mercosur eigentlich die größte
Freihandelszone der Welt aufbauen. Wenn die brasilianische Regierung
aber die Zerstörung der grünen Lunge des Planeten zulasse, sei es
schwer vorstellbar, dass der für das Abkommen notwendige
Ratifizierungsprozess harmonisch verlaufe, sagte Tusk auf einer
Pressekonferenz zum G7-Gipfel im französischen Badeort Biarritz. In
Brasilien wüten derzeit die schwersten Waldbrände seit Jahren. (dpa)

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