Der italienische Modekonzern Prada SpA hat seinen Nettogewinn im
Geschäftsjahr 2019 um fast ein Viertel gesteigert. Der deutliche Zuwachs
sei einer einmaligen Steuergutschrift durch die Anwendung des
Patentbox-Verfahrens zu verdanken, verkündete das Unternehmen am Mittwoch.
Insgesamt sei das zurückliegende Jahr von „strategischen Entscheidungen“
geprägt gewesen, die bereits zu einem „erheblichen Fortschritt“ geführt
hätten, erklärte das Modehaus.
2019 erwirtschaftete Prada einen Umsatz in Höhe von 3,23 Milliarden
Euro. Damit wurde das Vorjahresniveau um 2,7 Prozent übertroffen. Bereinigt
um Wechselkursveränderungen blieben die Erlöse in etwa gleich. Auswirkungen
auf die Umsatzentwicklung hatte die Maßnahme, im Laufe des Jahres
Rabattaktionen im eigenen Einzelhandel komplett abzuschaffen. Dadurch wurde
der Gesamtumsatz belastet, die Retail-Erlöse mit Waren, die zum vollen
Preis verkauft wurden, stiegen aber kräftig (währungsbereinigt +6,2
Prozent).
Höhere Vertriebskosten und gestiegene Ausgaben für Kommunikation und
Marketing drückten den Betriebsgewinn: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT) sank um 5,3 Prozent auf 306,8 Millionen Euro. Der auf die
Anteilseigner entfallende Nettogewinn legte allerdings kräftig zu: Mit
255,8 Millionen Euro übertraf er das Vorjahresniveau um 24,5 Prozent. Das
lag an der Anwendung des Patentbox-Verfahrens, die dem Unternehmen
Steuergutschriften für den Zeitraum von 2015 bis 2019 bescherte. Die
Gesamtsumme von knapp 23 Millionen Euro wurde im abgelaufenen Jahr
verbucht. 2018 hatte das Unternehmen noch eine Steuerbelastung in Höhe von
94,4 Millionen Euro bilanziert.
Foto: Prada Facebook-Page