Mehr als zwei Jahre nach Googles Neuordnung der
Shopping-Suche werfen Dutzende Preisvergleichs-Dienste dem
Internet-Konzern weiterhin unfairen Wettbewerb vor. «Nach wie vor
verschafft Google seinem eigenen Shopping-Service wettbewerbswidrige
Vorteile», hieß es in einer Beschwerde von 41 Anbietern bei der
EU-Kommission. Google platziere seinen Vergleichsdienst «ganz oben in
den Suchergebnissen und stuft somit die Angebote der Konkurrenz
herab».
Google entgegnete am Donnerstag, der Konzern sehe positive Ergebnisse
der nach einem EU-Wettbewerbsverfahren umgesetzten Änderungen: 600
Preisvergleichsdienste nähmen an dem aktuellen Verfahren teil. Über
diese Anbieter platzierten 28 000 Händler ihre Anzeigen. Die
EU-Kommission bestätigte den Eingang der Beschwerde und erklärte, sie
beobachte weiterhin den Markt.
Die Kommission war in ihrem jahrelangen Wettbewerbsverfahren zu dem
Schluss gekommen, dass der Internet-Konzern in der Shopping-Suche
seine Marktposition missbraucht und eigene Angebote zum Nachteil von
Konkurrenten bevorteilt hatte. Deswegen wurde 2017 eine Strafe von
gut 2,4 Milliarden Euro verhängt.
Google nahm in mehreren Schritten Änderungen am Verfahren zur
Platzierung der Angebote von Produktportalen vor. Zuletzt ging es
unter anderem darum, dass Nutzer auch entscheiden können, sich bei
Suchanfragen Links zu Preissuchmaschinen statt direkt zu Anbietern
der Waren anzeigen zu lassen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe
Vestager zählte das im März in einer Reihe «positiver Entwicklungen»
auf.
Die Unzufriedenheit von Konkurrenten mit der Lösung ist nicht neu:
Bereits im Frühjahr warf das Preisvergleichsportal Idealo Google in
einer Klage unfairen Wettbewerb vor und verlangte eine halbe
Milliarde Euro Schadenersatz. (dpa)