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Reserved: Deutsche Tochter muss unter den Schutzschirm

Die Corona-Krise hat auch den Bekleidungshändler Reserved hierzulande in
finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Die LPP Deutschland GmbH habe am
Montag beim Amtsgericht Hamburg die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens
beantragt, teilte das Unternehmen einen Tag später mit. Die
Tochtergesellschaft des polnischen Mutterkonzerns LPP SA betreibt die
derzeit 19 deutschen Reserved-Filialen sowie die Onlineshops der Marken
Reserved, Cropp, House, Mohito und Sinsay.

„Die Eröffnung des Schutzschirmverfahrens ist die wirtschaftliche Folge
der Corona-Krise. Bedingt durch die für mehrere Wochen angeordneten
Kontaktbeschränkungen und die flächendeckenden Storeschließungen, entfiel
dem Unternehmen der gesamte Umsatz der Reserved-Filialen“, erklärte der
Bekleidungshändler in einer Mitteilung. Auch seit der Wiedereröffnung
hätten die Umsätze in den Läden „deutlich unter dem Vorjahresniveau“
gelegen. „Die bisher entstandenen finanziellen Ausfälle können auf längere
Sicht nicht kompensiert werden“, räumte das Unternehmen ein.

Nach der Annahme des Antrags bestimmte das Gericht Matthias Wolgast von
der Kanzlei Münzel & Böhm zum vorläufigen Sachwalter. Den Posten des
Generalbevollmächtigten übernahm Arno Doebert von der auf Insolvenzrecht
spezialisierten Kanzlei Reimer Rechtsanwälte. Der reguläre Geschäftsbetrieb
aller Reserved-Filialen und der betroffenen Onlineshops laufe „uneingeschränkt
weiter“, erklärte das Unternehmen.

Martin Kanngiesser fungiert weiterhin als Geschäftsführer der LPP
Deutschland GmbH. Er zeigte sich optimistisch, was die Aussichten des
Unternehmens angeht: „Wir prüfen und implementieren nun kontinuierlich und
akribisch alle möglichen Maßnahmen für eine strategische Sanierung.
Insbesondere mit unseren Vermietern werden wir in noch intensivere Gespräche
gehen, um im partnerschaftlichen Dialog tragbarere Lösungen für die
Weiterführung
unserer Mietverhältnisse zu erarbeiten“, erklärte Kanngiesser. „Trotz der
enormen Herausforderungen sind wir absolut zuversichtlich, die derzeitige
Situation im Rahmen des Schutzschirmverfahrens zu bewältigen und einen
guten Weg für den langfristigen und erfolgreichen Fortbestand des
Unternehmens zu erarbeiten.“

Foto: Reserved Facebook-Page

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