Der wichtige Schweizer Export von Schmuck und
Uhren ist im April massiv eingebrochen. Der Rückgang lag gegenüber
März bei mehr als 70 Prozent, wie die Eidgenössischen Zollverwaltung
(EZV) am Dienstag berichtete. Der Verband der Schweizerischen
Uhrenindustrie FH misst dem Einbruch aber nicht zu große Bedeutung
bei. Das sei direkt auf den Stillstand von Produktion, Vertrieb und
Verkauf in der Corona-Krise zurückzuführen und weniger auf einen
Nachfragerückgang.
Mehr als mit dem Export von Schmuck und Uhren zusammen verdienen
Schweizer Unternehmen nur noch in der chemisch-pharmazeutischen
Industrie. Dort lag der Rückgang bei 4,8 Prozent. Die Exporte von
Medikamenten seien zwar zurückgegangen, bei immunologischen Produkten
– mit denen unter anderem Infektionen bekämpft werden – habe es aber
ein Plus von 600 Millionen Franken gegeben.
Insgesamt sanken die Exporte im April wegen der Einschränkungen
durch die Coronavirus-Pandemie gegenüber März saisonbereinigt um 11,7
Prozent auf 16,7 Milliarden Franken (15,8 Mrd Euro), die Einfuhren
sogar um 21,9 Prozent auf 12,4 Milliarden Franken. Deutschland ist
der größte Handelspartner, bei den Einfuhren sogar doppelt so groß
wie das nächstplatzierte Großbritannien. Nach Regionen war der
Exporteinbruch vor allem Richtung Nordamerika betroffen: minus 30,4
Prozent – allerdings nach einem Plus von 37,7 Prozent im März. Nach
Europa wurde im April 13,1 Prozent (Deutschland: 14,1 Prozent)
weniger exportiert als im März, nach Asien 7,9 Prozent
weniger. (dpa)