Bereits im vergangenen Sommer musste der italienische
Bekleidungsanbieter Stefanel SpA Insolvenz anmelden. Nun hat es auch seine
österreichische Tochtergesellschaft erwischt. Am Dienstag verkündete die
Gläubigerschutzorganisation Alpenländischer Kreditorenverband (AKV Europe),
dass die Stefburg Mode-Handelsgesellschaft m.b.H. (Stefanel) ein
Konkursverfahren beim Handelsgericht Wien beantragt hat.
Die Gesellschaft organisiert seit 1988 den Vertrieb von Stefanel in
Österreich. Zuletzt betrieb sie noch neun Filialen im Land. Für die
Insolvenz gab es nach Angaben des AKV mehrere Gründe: Einerseits habe die
Firma „in den letzten Jahren ein Einbruch des Konzernumsatzes“ erlebt,
andererseits habe die italienische Muttergesellschaft „jegliche finanzielle
Zuwendung an die österreichische Tochtergesellschaft abgelehnt, sodass das
Unternehmen nicht mehr in der Lage ist, die laufenden fälligen
Verbindlichkeiten zu begleichen“. Hinzu kam zuletzt der vollständige
Umsatzausfall infolge der zum Schutz gegen die Covid-19-Pandemie
angeordneten Ladenschließungen.
Laut AKV hat sich die österreichische Stefanel-Tochter „bereits mit
einer sofortigen Unternehmensschließung einverstanden erklärt, da es für
die Finanzierung eines Fortbetriebes an Liquidität mangelt“. Die Aktiva der
Gesellschaft belaufen sich demnach aktuell auf 252.000 Euro, die Passiva
auf rund 5,98 Millionen Euro. Die deutsche Vertriebsgesellschaft Stefanel
GmbH hatte bereits im April 2019, also schon einige Monate vor dem
Mutterkonzern, Insolvenz angemeldet.
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Foto: Stefanel Facebook-Page