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Steigende Mieten verdrängen Händler aus den Städten

Der Immobilienboom in Deutschland setzt auch
Händler und Handwerker unter Druck. «Gerade in Großstädten sehen wir
seit Jahren steigende Mieten. Für kleine Geschäfte sind sie kaum noch
erträglich», sagte Kai Falk, Geschäftsführer des Handelsverbands
Deutschland (HDE), der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Einige Händler könnten sich nicht mehr halten und müssten raus aus
den Fußgängerzonen. «Das geht quer durch die Bank aller Branchen»,
sagte Falk. Doch wer die Innenstädte verlasse, stehe schnell vor dem
nächsten Problem – dann fehle Laufkundschaft. Zusätzlicher Druck
komme durch den Online-Handel, der stationären Händlern Umsatz koste.
Immerhin habe die gute Konjunktur in den vergangenen Jahren das
Problem höherer Mieten abgefedert.

Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hatte steigende
Mieten und Immobilienpreise beklagt. «In gentrifizierten Quartieren
verschwinden Bäcker, Fleischer, Schuster oder Änderungsschneider aus
den Straßen, weil sie sich die Miete der Geschäftsräume nicht mehr
leisten können», sagte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke der
«Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten».

«Vielerorts erleben wir einen Rückzug von Handwerkern aus den
Innenstädten und Wohnvierteln an die Ränder der Stadt, da spielt sich
ein echter Verdrängungswettbewerb ab», sagte Schwannecke. Er nannte
Kfz-Betriebe oder Tischlerwerkstätten, die dem Wohnungsbau weichen
müssten. Außerdem nähmen Konflikte mit Nachbarn zu, etwa wegen Lärms.
Expansionsmöglichkeiten gebe es vielerorts nur noch am Stadtrand.

Der ZDH stützt sich auf eine Umfrage unter 5000 Betrieben. Demnach
will zehnte in den kommenden beiden Jahren den Standort wechseln. In
Innenstädten seien es fast jeder fünfte Betrieb (17 Prozent). (dpa)

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