Der Bekleidungshändler Adler Modemärkte AG hat das erste Quartal 2020
mit einem deutlichen Umsatzrückgang und höheren Verlusten abgeschlossen.
Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den das Unternehmen am Dienstag
vorlegte.
Geprägt wurde die Geschäftsentwicklung durch die Auswirkungen der
Covid-19-Pandemie. Im Zuge der Schutzmaßnahmen musste Adler ab Mitte März
alle 171 Filialen für mehrere Wochen schließen. So sank der Quartalsumsatz
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 26,3 Prozent auf 73,2 Millionen Euro.
Trotz umfangreicher Sparmaßnahmen wuchsen die Verluste. Der Fehlbetrag vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg von 2,4 auf 12,8
Millionen Euro, der Nettoverlust lag bei 22,6 Millionen Euro und damit um
67,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals.
Der Bekleidungshändler setzt inzwischen bereits auf die Zeit nach der
Krise. Ein Großteil der Filialen sei mittlerweile wieder geöffnet, wobei in
einigen Bundesländern noch die Flächenbeschränkung auf 800 Quadratmeter
gelte, erklärte das Unternehmen. Voraussichtlich bis Mitte Mai rechnet
Adler aber damit, alle seine Läden wieder vollständig nutzen zu können.
Zudem kündigte das Unternehmen strategische Anpassungen an: Auf die
wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie werde Adler „konsequent
reagieren und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um dank seiner
einzigartigen Positionierung im textilen Einzelhandel gestärkt aus der
Krise hervorzugehen“.
So arbeitet das Management bereits an Konzepten, um „sämtliche
Strukturen und Prozesse über die bekannte Adler ‚Strategie 2023‘ hinaus und
über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg für die Nachkrisenzeit neu
auszurichten“. Wachstumschancen rechnet sich das Unternehmen dabei
weiterhin im „kaufkraftstarken Segment der Altersgruppe ab 55 Jahre“ aus.
Dort gebe es noch „große zusätzliche Potenziale“, erklärte der
Einzelhändler.
Foto: Adler Modemärkte AG