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Tom Tailor legt Geschäftsbericht für 2018 vor und hofft auf bessere Zeiten

Nach monatelanger Verzögerung aufgrund der langwierigen
Finanzierungsverhandlungen hat der Hamburger Bekleidungskonzern Tom Tailor
Holding SE am Mittwoch endlich seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2018
vorgelegt. Die Zahlen boten keine großen Überraschungen – bereits Anfang
Oktober hatte das Unternehmen vorläufige Resultate veröffentlicht. Wie
erwartet endete das vergangene Geschäftsjahr also mit einem Umsatzrückgang
und tiefroten Zahlen.

2018 kam der Konzern auf einen Umsatz in Höhe von 843,8 Millionen Euro.
Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das einen Rückgang um 8,5 Prozent. Das
Unternehmen machte dafür das schwierige Marktumfeld verantwortlich: „Die
Tom Tailor Group befand sich 2018, wie die gesamte Mode- und
Konsumgüterindustrie, in einem sehr herausfordernden Jahr, geprägt vor
allem durch außerordentlich schwierige Konsum- und Wetterbedingungen“,
heißt es in einer Mitteilung.

Die misslichen Rahmenbedingungen und Einschnitte im Zuge des
Restrukturierungsprogramms Reset belasteten die Umsatzentwicklung. Trotzdem
konnte sich die Hauptmarke Tom Tailor vergleichsweise gut behaupten. Ihr
Umsatz sank zwar um 5,5 Prozent auf 618,1 Millionen Euro, der Rückgang war
nach Angaben des Unternehmens aber einzig auf die Folgen von gezielten
Sparmaßnahmen wie Ladenschließungen und Einstellungen von Produktlinien
zurückzuführen. Bereinigt um die Effekte der Reformen sei der Markenumsatz
um 3,4 Prozent gestiegen, erklärte Tom Tailor.

Bonita belastete die Bilanz

Deutlich schlechter sah es beim Label Bonita aus: Seine Erlöse
schrumpften um 15,7 Prozent auf 225,7 Millionen Euro. Die Marke sei „von
der Kaufzurückhaltung der Kunden im Best Ager-Segment besonders betroffen“
gewesen, erklärte das Unternehmen. Zudem riss Bonita den Konzern tief in
die Verlustzone. Während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (EBITDA) in der Sparte Tom Tailor nur geringfügig zurückging
und 64,0 Millionen Euro erreichte, musste Bonita einen Fehlbetrag vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 38,2 Millionen Euro
hinnehmen.

Der Jahresverlust belief sich auf fast 180 Millionen Euro

Darüber hinaus wurde das Konzernergebnis durch eine „signifikante
Abschreibung des Markenwerts“ von Bonita in Höhe von 184,5 Millionen Euro
belastet. So musste die Tom Tailor Group einen Nettoverlust von 179,5
Millionen Euro verbuchen, nachdem sie 2017 noch einen Überschuss in Höhe
von 17,1 Millionen Euro erzielt hatte.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsverhandlungen mit den
Banken und dem Mehrheitseigentümer Fosun hat Tom Tailor auch einen
personellen Neustart vollzogen: Zum 1. November wurden mit den Berufungen
von Gernot Lenz zum Chief Executive Officer (CEO) und Christian Werner zum
Chief Financial Officer (CFO) zwei Schlüsselpositionen neu besetzt.

Der Verkauf von Bonita ist weiterhin eine Option

Zu ihren Hauptaufgaben gehören nun die weitere Stärkung der Marke Tom
Tailor und die Sanierung des Sorgenkinds Bonita, von dem sich der Konzern
bereits im Frühjahr verabschieden wollte, ehe die Konsortialbanken dem
Verkauf der Sparte im Mai einen Riegel vorschoben. Die Trennung von der
Marke ist nach Angaben des Konzerns aber nach wie vor eine Option.

„Trotz der Tatsache, dass wir unser angepasstes Umsatzziel für 2018
erreicht haben, hat sich unsere Profitabilität im Konzern deutlich
reduziert. Wir werden uns künftig verstärkt auf unsere Kernkompetenzen
konzentrieren und uns mit größtmöglichem Engagement dafür einsetzen, die
Tom Tailor Group zu einem nachhaltig wachstumsstarken und profitablen
Unternehmen zu machen“, erklärte Finanzchef Werner in einer Mitteilung.

Foto: Tom Tailor

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