Der US-amerikanische Bekleidungskonzern VF Corporation befindet sich
weiter im Umbruch. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr bereits
seine Jeanssparte mit Labels wie Lee und Wrangler unter dem Namen Kontoor
Brands an die Börse gebracht hatte, kündigte es vor wenigen Tagen an, sich
auch von seinen Arbeitskleidungsmarken trennen zu wollen. Die
Umbaumaßnahmen prägten auch die Resultate für das dritte Quartal 2019/20,
die VF am Donnerstag vorlegte. Die fielen etwas schwächer als erwartet aus,
so dass der Konzern seine Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr ein wenig
herunterschrauben musste.
In den Monaten Oktober bis Dezember belief sich der Umsatz aus
fortgeführten Geschäftsbereichen auf 3,38 Milliarden US-Dollar (3,07
Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg er damit um fünf
Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen lag die Wachstumsrate bei
sechs Prozent. Dazu trugen deutliche währungsbereinigte
Umsatzverbesserungen der Marken Vans (+13 Prozent), Dickies
(währungsbereinigt +13 Prozent) und The North Face (+8 Prozent) bei.
Im dritten Quartal liegt die Umsatzentwicklung unter den
Erwartungen
Insgesamt konnte der Konzern im Ausland (+8 Prozent, währungsbereinigt
+9 Prozent) und im eigenen Einzelhandel (+7 Prozent) erneut
überdurchschnittlich zulegen. Die Retail-Erlöse wurden dabei von einem
klaren Plus im Online-Geschäft (+16 Prozent, währungsbereinigt +17 Prozent)
beflügelt. Trotzdem blieb der Quartalsumsatz hinter den Erwartungen der
Analysten zurück.
Beim Ergebnis machte VF solide Fortschritte: Der Nettogewinn aus
fortgeführten Geschäften wuchs um elf Prozent auf 452,7 Millionen
US-Dollar. Der ausgewiesene Quartalsüberschuss, in dem auch die
Ergebnisbeiträge der inzwischen aufgegebenen Denimsparte berücksichtigt
sind, lag mit 465,0 Millionen US-Dollar (422,0 Millionen Euro) marginal
über dem Vorjahresniveau (+0,3 Prozent).
Der Konzern korrigiert seine Umsatz- und Ergebnisziele leicht nach
unten
Angesichts der nicht ganz den Erwartungen entsprechenden
Umsatzentwicklung im abgelaufenen Quartal korrigierte die Konzernführung
ihre Jahresprognosen leicht nach unten. Sie rechnet nun für 2019/20 mit
einem Umsatzwachstum der fortgeführten Geschäftsbereiche um etwa fünf
Prozent auf 11,75 Milliarden US-Dollar. Zuvor hatte sie eine Steigerung um
ungefähr sechs Prozent auf 11,8 Milliarden US-Dollar erwartet.
Auch das Ergebnisziel fällt jetzt etwas bescheidener aus: Auf der Basis
der aktuellen Zahlen wird der um Sondereffekte bereinigte Gewinn pro Aktie
aus fortgeführten Geschäften voraussichtlich 3,30 US-Dollar erreichen und
damit um etwa 15 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Bislang hatte der
Konzern 3,32 bis 3,37 US-Dollar in Aussicht gestellt.
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Foto: Vans Facebook-Page