Vom Spaziergang bis zum Einkaufsbummel: Erste Lockerungen der Covid-19 Maßnahmen weltweit

Vom Spaziergang bis zum Einkaufsbummel: Erste Lockerungen der Covid-19 Maßnahmen weltweit

Nach teils langen Ausgangssperren wegen der Corona-Pandemie dürfen die
Menschen in zahlreichen Ländern wieder etwas mehr. Schritt für Schritt
wagen viele Staaten den Weg in Richtung Normalität.

Diskussionen über Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus
gibt es weltweit. Wie weit die Länder gehen, ist allerdings sehr
unterschiedlich. Ein Überblick über ausgewählte Staaten:

ÖSTERREICH: Seit diesem Freitag gelten in Deutschlands Nachbarland keine
Ausgangsbeschränkungen mehr. Vom 2. Mai an dürfen alle Geschäfte und fast
alle Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Am 15. Mai geht es dann
weiter mit den Restaurants.

SPANIEN: Die Infektionszahlen gehen im ganzen Land seit Wochen stetig
zurück. Die strikte Ausgangssperre wird deshalb gelockert. Ab diesem
Samstag darf man erstmals nach sieben Wochen wieder spazieren gehen oder im
Freien Sport treiben. Mit einem Vier-Phasen-Plan soll Ende Juni eine «neue
Normalität» erreicht werden.

ITALIEN: Mit mehr als 205 000 Infektionen und rund 28 000 Toten zählt
Italien zu den am härtesten von der Lungenkrankheit Covid-19 getroffenen
Staaten. Auch hier werden die seit fast zwei Monaten geltenden strengen
Ausgangssperren aber gelockert. Ab Montag dürfen die Menschen wieder zum
Sport oder zum Spazierengehen nach draußen. Die meisten Geschäfte müssen
allerdings noch geschlossen bleiben. Restaurants und Bars dürfen nur einen
Lieferservice anbieten und bleiben bis Juni weiter zu. Die Regierung in Rom
hatte die Menschen im ganzen Land am 10. März unter Quarantäne gestellt.

FRANKREICH: Die Ausgangsbeschränkungen im Land sollen vom 11. Mai an
schrittweise gelockert werden. Mit einer raschen Rückkehr zum normalen
Leben wird aber nicht gerechnet. Frankreich ist stark von der
Covid-19-Pandemie betroffen, mehr als 24 000 Menschen starben.

TSCHECHIEN: Hier beschleunigt die Regierung ihren Lockerungs-Fahrplan für
die Corona-Maßnahmen abermals. Vom 11. Mai an dürfen die
Kulturinstitutionen des Landes wieder öffnen, wenn sie maximal 100 Menschen
gleichzeitig einlassen. In den Museen, Galerien, Theatern, Kinos und
Konzertsälen müssen Mindestabstände zwischen den Besuchern eingehalten
werden. Ab dem 11. Mai dürfen auch Veranstaltungen wie Hochzeiten,
Sportevents und Gottesdienste mit bis zu 100 Teilnehmern stattfinden.
Friseursalons dürfen dann öffnen, wenn die Mitarbeiter nicht nur einen
Mundschutz, sondern auch ein Schutzvisier tragen.

SLOWAKEI: Für Tausende slowakische Pflegerinnen und Pfleger von Kranken und
Älteren ist die Fahrt nach Hause leichter geworden. Sie müssen nach dem
Grenzübertritt nicht mehr wie bisher für 14 Tage in eine staatliche
Quarantäne-Einrichtung, sondern können direkt zu ihren Familien fahren, wie
die staatliche Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte. Dafür müssen sie
allerdings einen negativen Test auf das neuartige Coronavirus nachweisen.
Die meisten der zumeist weiblichen Altenbetreuungskräfte arbeiten in einem
Rhythmus, der vorsieht, dass sie nach 14 Tagen Arbeit im Ausland für 14
Tage nach Hause fahren. Die bisherige Vorschrift hätte sie im schlimmsten
Fall während des Heimaturlaubs in eine Quarantäneeinrichtung gezwungen.

DÄNEMARK: Die Polizei in Kopenhagen lässt ein vorübergehend erlassenes
Aufenthaltsverbot für eine beliebte Gegend in der dänischen Hauptstadt
auslaufen. Die Maßnahme für die Zone am Wasserufer im Stadtteil Islands
Brygge werde über den Freitag hinaus vorerst nicht verlängert, teilte die
Kopenhagener Polizei mit. Stattdessen wolle man die Bürger der Stadt auf
andere Weise dazu bringen, im Kampf gegen das Coronavirus Abstand zu halten
und sich nicht mit mehr als zehn Menschen am selben Ort aufzuhalten: Dazu
sollen unter anderem Areale mit einer Größe von gut 40 Quadratmetern
markiert werden, in denen jeweils maximal zehn Menschen sein dürfen. In
Islands Brygge gibt es am Wasser lange Grünflächen und ein Hafenbad, auch
die Uni ist nicht weit entfernt.

ISRAEL: Von diesem Sonntag an öffnen hier die Schulen wieder schrittweise.
Zunächst sollten die Grundschulen die ersten bis dritten Klassen vor Ort
unterrichten sowie die weiterführenden Schulen die beiden höchsten
Klassenstufen, teilte die Regierung am Freitag mit. Kindergärten und Kitas
sollten sich auf eine geplante Öffnung vom 10. Mai an vorbereiten. In
Israel beginnt die Arbeitswoche sonntags. Die restlichen Klassenstufen
sollen spätestens vom 1. Juni an wieder in den Schulen unterrichtet werden.

CHINA: Mehr als drei Monate nach der Schließung wegen des Ausbruchs des
neuen Coronavirus in China sind der Kaiserpalast in Peking und die Große
Mauer wieder für Besucher geöffnet worden. Auch Parks und Museen öffneten
am Freitag ihre Tore. Eintrittskarten mussten über das Internet bestellt
werden. Die Zahl der Besucher wurde stark begrenzt. Der auch Verbotene
Stadt genannte Kaiserpalast lässt nur 5000 Besucher täglich zu – früher
waren 80 000 erlaubt. Städtische Parks erlauben nur 30 Prozent der üblichen
Besucherzahlen. (dpa)

Bild: Nicolas Economou / Nur Photo via AFP

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