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Wegen Covid-19: Uniqlo-Mutter Fast Retailing prognostiziert Gewinneinbruch

Schon in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2019/20 machte die
Covid-19-Epidemie dem japanischen Bekleidungshändler Fast Retailing Co.
Ltd. zu schaffen. Weil inzwischen fast alle Filialen in vielen wichtigen
Märkten geschlossen sind, korrigierte der Mutterkonzern des
Textilfilialisten Uniqlo nun auch seine Jahresprognosen nach unten. Im
Gegensatz zu den meisten Konkurrenten entschloss sich das Unternehmen aber,
trotz der bestehenden Ungewissheiten konkrete Ziele zu veröffentlichen.

Prognosen seien derzeit „schwer genau zu kalkulieren, weil wir nicht
rational voraussagen können, wann Covid-19 in den einzelnen Märkten unter
Kontrolle gebracht sein wird“, räumte der Konzern am Donnerstag in einer
Mitteilung ein. Die revidierten Aussichten basierten auf der Annahme, dass
sich gegen Ende zweiten Halbjahres, das von März bis August dauert, eine
Normalisierung einstellen werde, erklärte der Einzelhändler. Auf dieser
Basis rechnet er für das gesamte Geschäftsjahr nun mit einem Umsatz in Höhe
von 2,09 Billionen Japanischen Yen (17,7 Milliarden Euro). Gegenüber dem
Vorjahr würde das einen Rückgang um 8,8 Prozent bedeuten.

Fast Retailing rechnet mit Gewinnrückgang um fast vierzig Prozent

Beim Ergebnis erwartet Fast Retailing noch empfindlichere Einbußen. Der
operative Gewinn wird den neuen Prognosen zufolge voraussichtlich um 43,7
Prozent auf 145,0 Milliarden Japanische Yen abrutschen, der auf die
Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss um 38,5 Prozent auf 100,0
Milliarden Japanische Yen. Gegenüber den im Januar veröffentlichten
Prognosen wurde das Umsatzziel damit um 250 Milliarden Japanische Yen
gesenkt, der Betriebsgewinn wird voraussichtlich um 100 Milliarden
Japanische Yen niedriger ausfallen als seinerzeit geplant. Die Dividende
soll aber trotzdem mit insgesamt 480 Japanischen Yen pro Aktie dem
Vorjahresniveau entsprechen.

Im ersten Halbjahr, das Ende Februar abgeschlossen wurde, machten sich
bereits erste negative Auswirkungen der Covid-19-Epidemie bemerkbar.
Insgesamt schrumpfte der Konzernumsatz um 4,7 Prozent auf 1,21 Billionen
Japanische Yen (10,2 Milliarden Euro). Dass die Erlöse von Uniqlo Japan um
5,7 Prozent auf 463,5 Milliarden Japanische Yen sanken, begründete das
Unternehmen allerdings mit dem ungewöhnlich warmen Winter.

Corona-Krise in China belastet Halbjahreszahlen

Im Auslandsgeschäft von Uniqlo ging der Umsatz um 6,7 Prozent auf 541,2
Milliarden Japanische Yen zurück und lag damit nach Angaben des Konzerns
„erheblich unter den Planungen“. Das lag vor allem daran, dass die Umsätze
auf dem wichtigen chinesischen Markt im Februar eingebrochen waren, als die
Corona-Krise dort ihren Höhepunkt erreichte. Zwischenzeitlich hatte Uniqlo
die meisten der 395 Filialen auf dem chinesischen Festland schließen
müssen.

Die übrigen Regionen waren im Laufe des Berichtszeitraums hingegen noch
kaum von der Pandemie betroffen. So stiegen die Umsätze von Uniqlo in den
übrigen asiatischen Auslandsmärkten mit Ausnahme von Südkorea sowie in
Ozeanien und Europa zweistellig. Weniger gut sah es im Nordamerika-Geschäft
aus, was aber ebenfalls mit dem vergleichsweise milden Winter begründet
wurde.

Der Konzernüberschuss sinkt um knapp zwölf Prozent

Die zum Konzern gehörende Marke GU steigerte ihren Halbjahresumsatz um
12,9 Prozent 132,2 Milliarden Japanische Yen, die gemeinsamen Erlöse der
kleineren Labels schrumpften um 9,8 Prozent auf 70,1 Milliarden Japanische
Yen. Als Grund führte Fast Retailing die schwache Nachfrage nach Winterware
bei den Marken Theory und PLST an.

Die Folgen der Corona-Krise ließen auch den Betriebsgewinn von Uniqlo in
China im ersten Halbjahr einbrechen. Zudem stieg der operative Verlust auf
dem südkoreanischen Markt. Auf Konzernebene sackte das Betriebsergebnis
nach sechs Monaten daher um 20,4 Prozent auf 137,9 Milliarden Japanische
Yen ab. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn lag bei 100,4
Milliarden Japanischen Yen (851 Millionen Euro) und damit um 11,9 Prozent
unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Foto: Fast Retailing Co. Ltd.

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