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Wolford meldet höheren Halbjahresverlust und kündigt neuen „Masterplan“ an

Der österreichische Bekleidungsanbieter Wolford AG ist in den ersten
sechs Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 tiefer in die roten Zahlen
gerutscht. Außerdem musste der Legwear-Spezialist aus Bregenz einen
Umsatzrückgang hinnehmen. Das geht aus dem Halbjahresbericht hervor, den
das Unternehmen am Freitag vorlegte. Gleichzeitig kündigte Wolford einen
„Plan zur Neuaufstellung“ an.

In den Monaten Mai bis Oktober belief sich der Umsatz auf 60,5 Millionen
Euro. Er lag damit um 3,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
„Wolford leidet wie der stationäre Modeeinzelhandel weltweit unter einem
tiefgreifenden Strukturwandel und einer sinkenden Kundenfrequenz in den
westeuropäischen Modemärkten“, erklärte das Unternehmen in einer
Mitteilung.

Trotz bereits umgesetzter Sparmaßnahmen, zu denen auch
Stellenstreichungen zählten, vergrößerte sich der Verlust. Dazu trug nach
Angaben von Wolford auch die erstmalige Anwendung des
Bilanzierungsstandards IFRS 16 bei. So wuchs der Verlust vor Zinsen und
Steuern (EBIT) um 58 Prozent von 5,9 auf 9,4 Millionen Euro. Unter dem
Strich stand ein Nettoverlust in Höhe von 11,9 Millionen Euro. Damit
vergrößerte sich der Fehlbetrag um 62 Prozent gegenüber dem
Vorjahreszeitraum, in dem er bei 7,3 Millionen Euro gelegen hatte.

Das Management arbeitet an einem umfassenden Reformkonzept

Angesichts der anhalten schwachen Zahlen kündigte Wolford ein weiteres
Reformprogramm an: „Das erst seit wenigen Wochen amtierende Vorstandsteam,
bestehend aus Silvia Azzali und Andrew Thorndike, ist derzeit gemeinsam mit
den Führungskräften dabei, die Lage genau zu analysieren und auf dieser
Basis einen Masterplan für Wolford mit kurz-, mittel- und langfristigen
Maßnahmen zu entwickeln“, erklärte das Unternehmen. Ziel sei „eine
nachhaltige Neuaufstellung von Wolford als profitables Unternehmen mit
starken Sortimenten und einer klaren Kundenausrichtung“. Die Rückkehr in
die Gewinnzone wird dabei für das Geschäftsjahr 2020/21 angepeilt.

Angekündigt hat das Unternehmen bereits weitere Sparmaßnahmen, um „die
Kosten an die Umsatzentwicklung anzupassen“. So stünden „einzelne
Boutiquenstandorte auf dem Prüfstand“. Zudem entdeckte der
Bekleidungsanbieter „deutliche Einsparungspotenziale (…) entlang der
Wertschöpfungskette u.a. im Bereich Beschaffung“.

Gleichzeitig will Wolford seine Reichweite in wachstumsträchtigen
Märkten durch die Zusammenarbeit mit Wholesale-Partnern ausbauen. So seien
bereits neue partnergeführte Stores in Japan, China und einigen
europäischen Ländern eröffnet worden. Neue Kunden sollen auch durch
Kollaborationen mit Onlinehändlern wie der Luxusmodeplattform Farfetch
gewonnen werden.

Foto: Wolford Facebook-Page

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