Textilhandel klagt: Nachhaltigkeit «darf nichts kosten»

Nachhaltigkeit ist in Deutschland ein großes Thema –
aber nicht überall. Beim Kauf von Textilien spiegele sich das
gewachsene Bewusstsein in diesem Bereich «bislang nur eingeschränkt
wider», sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil
(BTE), Rolf Pangels, der Deutschen Presse-Agentur. «Nachhaltigkeit
wird gerne gesehen, aber es darf nichts kosten.»

Pangels betonte, das Thema sei im Modebereich «immer noch ein zartes
Pflänzchen». Es gebe natürlich Kunden, denen Nachhaltigkeit beim Kauf
von Bekleidung wichtig sei, doch vielen anderen sei das Thema noch
relativ egal. Das zeige schon die positive Entwicklung der
preisgünstigen Fast-Fashion-Anbieter in den vergangenen Jahren.
Allerdings betonte Pangels auch: «Wer sagt, jeder muss jetzt
nachhaltig und teuer einkaufen, macht es sich zu einfach. Es gibt
schließlich Millionen Leute, die auf jeden Euro achten müssen.»

2019 war nach Einschätzung des Branchenkenners kein schlechtes Jahr
für den Modehandel. Auch für 2020 hofft die Branche nach seinen
Worten auf ein leichtes Umsatzplus. «Zwar haben sich die
Konjunkturaussichten etwas eingetrübt. Aber das schlägt bisher noch
nicht wirklich auf die Konsumlust durch», meinte er.(DPA)

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