Die Apple Watch macht der Uhrenindustrie in der Schweiz immer mehr zu
schaffen. Nach einem
Report der britischen Beratungsfirma Strategy Analytics verkaufte die
gesamte Schweizer Uhrenbranche 2019 nur noch 21,1 Millionen
Armbanduhren, 13 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Absatz der Apple
Watch sei im vergangenen Jahr dagegen um 36 Prozent auf 30,7
Millionen Stück gewachsen.
„Traditionelle Schweizer Uhrenhersteller wie Swatch
und Tissot verlieren den Smartwatch-Krieg“, heißt es
in einem Blog-Eintrag von Strategy Analytics. Die Apple Watch liefere
„ein besseres Produkt über tief verzweigte Einzelhandelskanäle“ und
spreche jüngere Verbraucher an, die zunehmend digitale Armbanduhren
wünschten. Die Zeitspanne, in der Schweizer Uhrenmarken bei den
Smartwatches einen Eindruck hinterlassen könnten, laufe ab. „Die Zeit
könnte für Swatch, Tissot, TAG Heuer und andere knapp werden.“
Bei den Umsätzen dürfte die Schweiz gegenüber Apple die Nase noch
deutlich vorne haben, weil hochpreisige Luxusuhren sich derzeit
weltweit gut verkaufen. 2018 exportierten die Schweizer Uhren im Wert
von umgerechnet 19,8 Milliarden Euro. Der offizielle Wert für 2019
liegt noch nicht vor, dürfte aber nach Schätzungen die
20-Milliarden-Euro-Schwelle überschreiten.
Apple hat 2019 in der „Wearables“-Sparte einen Umsatz von
umgerechnet 24,7 Milliarden Euro erzielt. Zu diesem Geschäftsbereich
gehören aber auch andere Produkte wie die populären AirPods-Ohrhörer
und die HomePod-Lautsprecher. Von den Umwälzungen in der
Uhrenindustrie ist vor allem die Swatch Group betroffen. Zu dem
Konzern gehören Luxusmarken wie Breguet, Blancpain, und Omega, aber
auch Marken, die sich an Publikum mit weniger Kaufkraft richten wie
Tissot, Calvin Klein, Swatch und Flik Flak. Das Einstiegssegment, das
Uhren zum Ladenpreis von bis zu 500 Franken und zum Exportpreis von
bis 200 Franken umfasst, macht mach einem Bericht von Watson.ch
gemessen an den Stückzahlen 56 Prozent am Exportvolumen aus. Am
Gesamtwert in Franken hält dieses Segment aber lediglich einen Anteil
von 4,1 Prozent. (dpa)