Erst Prada, dann Gucci und nun auch Versace
und Giorgio Armani. Immer mehr italienische Luxuslabels und
Topdesigner sagen ihre für dieses Frühjahr angesetzten „Cruise“-Shows
aufgrund des neuartigen Coronavirus ab. „Die Gesundheit und
Sicherheit unserer Gäste und Angestellten hat die oberste Priorität“,
heißt es fast gleichlautend in den Pressemitteilungen.
„Cruise“-Kollektionen waren in ihrem Ursprung nur
Nischenprodukte, gewannen in den letzten Jahren jedoch immer mehr
Bedeutung. Entsprechend bombastisch werden sie inzwischen inszeniert.
Jedoch nicht gebündelt an einem Ort, sondern verstreut auf der Welt.
So war die Gucci-Show für den 18. Mai in San Francisco angesetzt.
„Über einen möglichen neuen Termin informieren wir, sobald die
Situation klarer ist“, heißt es aus dem Haus.
Zwei Tage vorher und ebenfalls in den USA wollte Donatella
Versace ihre neue „Cruise“ zeigen – am Donnerstag wurde die Show
abgesagt. Prada strich die Präsentation in Japan. Und Giorgio Armani
verschob sein zweitägiges Showevent in Dubai vom 19. und 20. April
auf den November.
Schon auf der am 24. Februar zu Ende gegangenen Mailänder Fashion
Week hatte sich Armani zu einem drastischen Schritt entschlossen. Das
neue Coronavirus hatte gerade die Stadt erreicht und als Konsequenz
zeigte er seine Herbst/Winter-Kollektion 2020/21 vor leeren Rängen
und ausschließlich im Internet. Es wird nun damit gerechnet, dass
noch weitere Luxuslabels ihre „Cruise“-Shows absagen werden.
Der Name „Cruise“ geht auf die ursprüngliche Bestimmung dieser
Kollektionen zurück. Sie brachten in den Wintermonaten Sommermode in
die Geschäfte. Für eine Klientel, die es sich leisten konnte, vor
Frost und Schnee in südliche Gefilde zu fliehen. Gern auch per
Kreuzfahrt („Cruise“). (dpa)