Der US-amerikanische Bekleidungskonzern Guess Inc. konnte im vierten
Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 die Erwartungen übertreffen. So fielen
auch die Jahresresultate, die das Unternehmen am Dienstag vorlegte, besser
aus, als im Vorfeld prognostiziert worden war. Angesichts ihrer „starken
Liquidität“ sei die Modefirma „gut positioniert, um die gegenwärtige
Coronavirus-Krise zu bewältigen“, betonte CEO Carlos Alberini in einer
Mitteilung.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 1. Februar endete, belief sich der
Konzernumsatz auf 2,68 Milliarden US-Dollar (2,48 Milliarden Euro). Damit
lag er um 2,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bereinigt um
Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse um 5,4 Prozent. Vor allem in
Europa entwickelten sich die Geschäfte positiv: Dort stieg der Umsatz um
9,2 Prozent (währungsbereinigt +14,1 Prozent) auf 1,25 Milliarden Euro.
In Amerika schrumpften die Einzelhandelserlöse um 1,6 Prozent
(währungsbereinigt -1,3 Prozent) auf 811,5 Millionen US-Dollar, im dortigen
Großhandel wuchs der Umsatz um 9,1 Prozent (währungsbereinigt +9,7 Prozent)
auf 186,4 Millionen US-Dollar. In Asien musste Guess einen Rückgang um 10,8
Prozent (währungsbereinigt -7,5 Prozent) auf 346,2 Millionen US-Dollar
hinnehmen.
Seinen Betriebsgewinn konnte das Unternehmen mehr als verdoppeln: Er
stieg von 52,2 auf 150,2 Millionen US-Dollar (+169,4 Prozent). Im Vorjahr
hatte allerdings eine von der Europäischen Union verhängte Geldbuße in Höhe
von knapp 46 Millionen US-Dollar das Ergebnis belastet. Bereinigt um alle
Einmalfaktoren stieg das operative Ergebnis um 29,9 Prozent. Der auf die
Anteilseigner entfallende Nettogewinn sprang von 14,1 auf 96,0 Millionen
US-Dollar (89,0 Millionen Euro). Bereinigt um Sondereffekte wuchs er
immerhin um 30,6 Prozent und erreichte 105,0 Millionen US-Dollar.
Auf Prognosen für das laufende Geschäftsjahr verzichtete das Management
angesichts der noch unabsehbaren Folgen der Covid-19-Epidemie. „Wir hoffen,
dass die Krise zeitlich begrenzt ist, erwarten aber, dass sie erhebliche
negative Auswirkungen auf unsere Resultate im ersten Quartal haben und
möglicherweise auch die zukünftigen Ergebnisse beeinflussen wird“, erklärte
CEO Alberini.
Fotos: Guess