Europas größtes Taschenmuseum muss wegen Coronavirus-Ausbruch endgültig schließen

Europas größtes Taschenmuseum muss wegen Coronavirus-Ausbruch endgültig schließen

Am 13. März schloss das Tassenmuseum Hendrikje wegen der Ausbreitung
von Covid-19. Jetzt wird klar, dass das größte Museum für Taschen und
Portemonnaies in Europa seine Pforten für immer schließen muss.

Dem Museum an der pittoresken Herengracht in Amsterdam fehlen die
finanziellen Mittel um weiterzumachen. Als Folge des Coronavirus-Ausbruchs
blieben erst die Besucher und Touristen aus, dann mussten alle Museen in
den Niederlanden schließen um die Ausbreitung von Covid-19 zu verlangsamen.
Das private Museum sieht angesichts der fehlenden Subventionen und
Sponsoren keine Perspektive für die Zukunft.

Europas größtes Taschenmuseum muss wegen Coronavirus-Ausbruch endgültig schließen

Bild: Ausstellung Royal Bags / Kenneth Stamp, Tassenmuseum
Hendrikje

“Ich bin sehr traurig, dass ich die Türen dieses besonderen Hauses,
dieses schönen Museums schließen muss. Gemeinsam mit meinem Team haben wir
daran gearbeitet, die Vision der Tasche, der Identität, der Mode, des
Metiers und der Gesellschaft zum Leben zu erwecken”, sagte Manon Schaap,
die seit März 2019 Direktorin des Amsterdamer Museums für Taschen und
Portemonnaies ist. “Leider hat uns die Realität eingeholt.”

Mehr als eine halbe Million Besucher

Das Museum in einem ehemaligen Bürgermeisterhaus aus dem 17.
Jahrhundert dokumentierte rund 500 Jahre Historie rundum Taschen und
Portemonnaies. Die eigene Geschichte des Museums begann 1996 im Haus der
Sammlerin Hendrikje Ivo im Amsterdamer Vorort Amstelveen, die dort ihre
Taschen einem breiteren Publikum zeigte. Durch eine Spende konnte die
Sammlung 2007 in die jetzigen eleganten Zimmer umziehen, die noch vom
Goldenen Zeitalter der Niederlande zeugen.

Europas größtes Taschenmuseum muss wegen Coronavirus-Ausbruch endgültig schließen

Bild: Hutkoffer von Louis Vuitton, ca. 1910. Foto via
Tassenmuseum Hendrikje.

Eine halbe Million Besucher empfing das Museum seit dem Umzug; jährlich
zog es rund 70.000 Besucher aus den Niederlanden und der Welt an – durch
Ausstellungen mit königlichen Taschen von Elizabeth II. bis Grace Jelly,
Taschen für Männer oder ‘Forever Vintage’ mit Taschen aus den 1920er bis
1940er Jahren. Das Hendrikje wollte nicht nur die Geschichte der Taschen
erzählen, sondern auch die der Mode, des Designs und der weiteren Gesellschaft.
Zu seiner Sammlung, die mehr als 5000 Stücke umfasst, gehören auch eine
graue Asprey-Ledertasche aus der ehemaligen britischen Premierministerin
Margaret Thatcher und eine Tasche aus der Kapselkollektion ‘Choupette in
Love’ von der Marke des gleichnamigen Designers Karl Lagerfeld. Zuletzt
arbeiteten 32 Angestellte und 55 Freiwillige für das Museum.

Nun versucht das Museum nach der Schließung zumindest seine Sammlung
möglichst zusammenzuhalten.

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Bild: Tassenmuseum

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