L Brands: Victoria’s Secret belastet weiter die Bilanz

L Brands: Victoria’s Secret belastet weiter die Bilanz

Neben den gravierenden Folgen der Covid-19-Pandemie haben die weiterhin
schwachen Geschäfte der Wäschemarke Victoria’s Secret die Resultate des
US-amerikanischen Handelskonzerns L Brands Inc. im ersten Quartal 2020/21
belastet. Die Parfümeriekette Bath & Body Works konnte hingegen erneut mit
verhältnismäßig starken Zahlen überzeugen.

Im Auftaktquartal, das am 2. Mai abgeschlossen wurde, belief sich der
Konzernumsatz von L Brands auf 1,65 Milliarden US-Dollar (1,51 Milliarden
Euro). Damit brach er gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37,1 Prozent ein.
Zur Begründung führte das Unternehmen an, dass seit dem 17. März nahezu
alle Filialen aufgrund der Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie geschlossen
waren.

Beide Konzernsegmente bekamen in den vergangenen Wochen die Krise zu
spüren, entwickelten sich aber höchst unterschiedlich: Der Gesamtumsatz von
Bath & Body Works sank aufgrund der erzwungenen Ladenschließungen zwar um
18,1 Prozent auf 712,7 Millionen US-Dollar, die Erlöse im E-Commerce
stiegen aber um 84,7 Prozent auf 288,9 Millionen US-Dollar. Auch die
Geschäfte in den stationären Filialen entwickelten sich lange positiv: Im
Zeitraum vor der Schließung erreichten sie ein flächenbereinigtes
Umsatzplus von zwanzig Prozent.

Im ersten Quartal macht L Brands fast 300 Millionen US-Dollar
Verlust

Die Erlöse von Victoria’s Secret fielen hingegen mit 821,5 Millionen
US-Dollar nur noch rund halb so hoch aus wie im Vorjahresquartal (-45,6
Prozent). Dazu trugen auch deutlich niedrigere Umsätze in den Boutiquen
bei, als diese noch geöffnet waren (flächenbereinigt -20 Prozent).

Das Konzernergebnis belasteten neben den Umsatzeinbußen infolge der
Corona-Krise auch Wertberichtigungen in Höhe von 96,8 Millionen US-Dollar,
die im Retail-Segment von Victoria’s Secret vorgenommen werden mussten. So
stand unter dem Strich ein Nettoverlust in Höhe von 296,9 Millionen
US-Dollar (270,7 Millionen Euro). Im ersten Quartal des Vorjahres hatte L
Brands noch einen Überschuss von 40,3 Millionen US-Dollar erzielt.

Eigentlich hatte der Konzern die Trennung von seinem Sorgenkind
Victoria’s Secret bereits beschlossen: 55 Prozent der Anteile an der
schwächelnden Wäschemarke sollten für 425 Millionen US-Dollar an den
Finanzinvestor Sycamore Partners verkauft werden. Doch Anfang Mai wurde die
bereits vereinbarte Transaktion angesichts der Corona-Krise abgeblasen.
Trotz des gescheiterten Verkaufs arbeitet L Brands nach eigenen Angaben
aber weiterhin daran, Victoria’s Secret zu einem separaten, eigenständigen
Unternehmen zu machen. Das strategische Ziel des Konzerns bleibt damit,
sich in Zukunft ganz auf das erfolgreiche Segment Bath & Body Works zu
konzentrieren.

Foto: L Brands

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