Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben auch den US-amerikanischen
Bekleidungskonzern Gap Inc. im ersten Quartal 2020/21 hart getroffen. Der
Umsatz brach ein, unter dem Strich stand ein hoher Verlust. Das geht aus
einem Zwischenbericht hervor, den das Unternehmen am Donnerstagabend
veröffentlichte. Für einen Lichtblick sorgten immerhin kräftige Zuwächse im
Online-Geschäft.
In den 13 Wochen vor dem 2. Mai belief sich der Konzernumsatz auf 2,11
Milliarden US-Dollar (1,86 Milliarden Euro). Das entsprach einem Rückgang
um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Zur Begründung führte das
Unternehmen an, dass ab dem 18. März etwa neunzig Prozent der Shops
zeitweilig geschlossen werden mussten. Die Umsätze in den stationären
Filialen sackten daher um 61 Prozent ab, im eigenen E-Commerce konnte der
Konzern hingegen ein Plus von 13 Prozent erzielen.
Allen Marken machten die Ladenschließungen zu schaffen. So sank der
Umsatz des Labels Old Navy um 42 Prozent, bei der Marke Gap schrumpfte er
um 50 Prozent und bei Banana Republic um 47 Prozent. Mit einem Minus von
acht Prozent hielten sich die Einbußen der stärker auf ein
Omnichannel-Vertriebsmodell ausgerichteten Marke Athleta in Grenzen.
Die negativen Effekte der Gesundheitskrise drückten den Konzern tief in
die Verlustzone. Dazu trugen Wertberichtigungen auf Lagerbestände in Höhe
von insgesamt 235 Millionen US-Dollar bei. Der operative Verlust belief
sich auf 1,26 Milliarden US-Dollar, nachdem im Vorjahresquartal noch ein
Betriebsgewinn von 302 Millionen US-Dollar erzielt worden war. Der
ausgewiesene Nettofehlbetrag lag bei 932 Millionen US-Dollar (822 Millionen
Euro). Im ersten Viertel des vergangenen Geschäftsjahres hatte Gap einen
Überschuss von 227 Millionen US-Dollar verbucht.
Hoffnungen bereitet dem Management neben den zuletzt starken Zuwächsen
im Online-Geschäft die Lockerungen der Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie.
Mittlerweile seien bereits mehr als 1.500 Filialen in Nordamerika wieder
eröffnet worden, erklärte CEO Sonia Syngal in einer Mitteilung. Die
kurzfristigen Aussichten bleiben allerdings zurückhaltend: „Wir freuen uns
darüber, dass die Kundenfrequenzen in den Läden und die Produktivität vor
allem bei Old Navy und Athleta unsere Erwartungen übertreffen. Trotzdem
planen wir weiterhin konservativ, weil weiterhin eine große Unsicherheit
vor uns liegt“, betonte Finanzchefin Katrina O’Connell.
Foto: Gap Facebook-Page