In die Verhandlungen zur Zukunft der
angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ist nach
Darstellung der Gewerkschaft Verdi Bewegung gekommen. Der geplante
Personalabbau von zehn Prozent in den bestehenden Filialen sowie die
Ausgliederung des Waren Service Teams (WST) seien «unter dem
Vorbehalt einer Gesamtlösung vom Tisch», teilte Verdi am Mittwoch in
Berlin mit. Die Gewerkschaft stellt sich auf lange Verhandlungen über
einen Sozialtarifvertrag und ein Zukunftskonzept ein. Diese würden
«open end» fortgeführt, darauf hätten sich die Tarifvertragsparteien
geeinigt. Eine Stellungnahme der Unternehmensführung lag zunächst
nicht vor.
Der Handelsriese musste angesichts der Umsatzeinbrüche durch die
Corona-Krise Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren
suchen. Der vorläufige Sachwalter Frank Kebekus und der
Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz kündigten danach an, dass im
Zuge der Sanierung bis zu 80 der 172 Warenhäuser geschlossen werden
könnten.
In Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern, Gläubigern und
Vermietern versucht die Geschäftsführung die Grundlagen für einen
Sanierungsplan zu legen. Er muss bis Ende des Monats vorliegen, um
ein reguläres Insolvenzverfahren zu vermeiden. Verdi dringt in den
Verhandlungen auf einen Sozialtarifvertrag, die Bildung einer
Transfergesellschaft sowie einen Tarifvertrag für gute und gesunde
Arbeit.(dpa)
Bild: Odd Andersen/ AFP
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