Frankfurter Ausstellung ‚Contemporary Muslim Fashions‘ endet: „Wichtige Diskussion ausgelöst“

Die Schau war umstritten, aber für das Museum
ein großer Erfolg: Am Sonntag ging die
Ausstellung «Contemporary Muslim Fashions» im Frankfurter Museum Angewandte Kunst
zu Ende. Das Museum schätzt, dass bis dahin rund 100 000 Besucher zur Ausstellung kamen.

Die Reaktionen seien «größtenteils und überwiegend positiv» gewesen,
sagte der Direktor des Museums, Matthias Wagner K. der Deutschen
Presse-Agentur. «Die Besucher haben die Aufregung im Vorfeld nicht
verstanden. Sie haben verstanden, dass das Kopftuch nicht Thema
dieser Ausstellung ist.» Erfreulich viele muslimische Familien hätten
den Weg ins Museum gefunden – «das war toll».

Frankfurt hatte die Schau über die Ausdrucksformen muslimischer Mode
in aller Welt aus San Francisco übernommen. Konzipiert wurde sie von
dem ehemaligen Frankfurter Museumsdirektor Max Hollein. Anders als in
den USA hatte es in Deutschland schon im Vorfeld heftige Kritik
gegeben. Die Verantwortlichen machten sich zu «nützlichen Idioten des
politischen Islam», seien «Handlanger von Frauenunterdrückung»,
lauteten einige der Vorwürfe.

Das Museum erhielt Hass-Mails, die bis zu Morddrohungen gingen. Auf
Anraten der Behörden wurden Sicherheitsschleusen installiert – mit
Leibesvisitation und Taschenkontrollen. «Das war eine Belastung fürs
Haus», gibt Wagner K. zu. Nach etwa zwei Wochen wurden die Kontrollen
zurückgefahren.

Drohungen gingen zunächst weiter ein, inzwischen habe sich die Lage
aber beruhigt. Wagner K. führt das auf die vielen Veranstaltungen zu
dem Thema zurück. «Sie haben die unterschiedlichen Pole
zusammengeführt.» Gesellschaftlich sei die Ausstellung ein großer
Erfolg: «Sie hat eine wichtige Diskussion ausgelöst und gezeigt, was
ein Museum im 21. Jahrhundert leisten kann und muss.» (dpa)

Bild: Wolfang Günzel
© Museum Angewandte Kunst

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