Sports Direct fordert Untersuchung der „Marktmacht“ von Nike und Adidas

Dem britische Handelskonzern Sports Direct International Plc ist die
dominierende Marktposition der beiden weltgrößten Sportartikelanbieter Nike
und Adidas ein Dorn im Auge. Am Montag veröffentlichte das Unternehmen eine
Pressemitteilung, in dem es eine Untersuchung des Umgangs beider Marken mit
ihren Handelspartnern forderte.

Der Konzern, hinter dem der streitbare Milliardär Mike Ashley steht,
bezog sich auf einen Artikel der britischen Sonntagszeitung The Sunday
Times. Diese hatte darüber berichtet, dass Nike Lieferungen an bestimmte
unabhängige Händler aus strategischen Gründen einstellen wolle. Für die
betroffenen Geschäfte käme das einer existenziellen Bedrohung gleich. Die
Zeitung verwies zudem auf Befürchtungen, dass Adidas zu ähnlichen Maßnahmen
greifen könnte.

„Die Sportartikelbranche wird seit langem von ‚Must Have“-Marken wie
Nike und Adidas dominiert“, heißt es im Statement von Sports Direct. Diese
hätten daher eine „starke Verhandlungsposition“ gegenüber den
Einzelhändlern in ihrem Vertriebsnetzwerk und würden ihre „Marktmacht“
nutzen, um „branchenweite Praktiken durchzusetzen, die auf eine Kontrolle
der Versorgung und letztlich der Preispolitik abzielen“, erklärte Sports
Direct. Konkrete Maßnahmen seien die „Segmentierung“, durch die das Angebot
von Händlern eingeschränkt werde, die Ablehnung von Nachschublieferungen
bei begehrten Produkten oder die komplette Weigerung, bestimmte Händler zu
beliefern.

„Sports Direct ist davon überzeugt, dass die gesamte Branche von einer
umfangreichen Marktuntersuchung durch die zuständigen Behörden in
Großbritannien und Europa profitieren würde“, erklärte das Unternehmen. Dem
Einzelhändler gehe es seit jeher darum, „ein größtmögliches Sortiment zu
attraktiven Preisen“ anzubieten. Er werde weiterhin „konstruktiv“ mit allen
seinen Lieferanten zusammenarbeiten, um „sein Angebot zum Wohle der Kunden
zu verbessern“, teilte der Konzern mit.

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