Bernd Freier, Gründer und Geschäftsführer der S.Oliver Group,
überträgt die Leitung seines Lebenswerks an den ehemaligen Hugo Boss CEO
Claus-Dietrich Lahrs.
Die Rottendorfer S.Oliver Gruppe hat die Nachfolge geregelt: Am 4.
November 2019 will Bernd Freier, Gründer und Geschäftsführer der S.Oliver
Group, den Vorsitz der Geschäftsführung an Claus-Dietrich Lahrs übergeben.
Das meldet das Unternehmen in einer Presseerklärung. Bernd Freier (73) wird
sich parallel zu seinem Abschied aus der Geschäftsführung auch aus dem
Beirat der Gruppe zurückziehen.
Lahrs: Langjähriger CEO von Hugo Boss
Claus-Dietrich Lahrs ist kein Unbekannter im internationalen
Modebusiness. Allerdings kennt man ihn bislang vor allem aus dem Luxus
Segment. Nach Stationen bei Louis Vuitton in Amerika und Christian Dior in
Frankreich hat er von 2008 bis 2016 als CEO von Hugo Boss maßgeblich die
Globalisierung der Marke und eine konsequente Vertikalisierung des
Geschäftsmodells vorangetrieben. Starke Umsatzrückgänge und mehrere
Gewinnwarnungen veranlassten den Modekonzern jedoch, sich 2016 vorzeitig
von Lahrs zu trennen. Danach wechselte er zur italienischen Bottega Veneta
Gruppe und steuerte dort die Neupositionierung der Marke. Im Juni meldete
der Kering Konzern, zu dem Bottega Veneta gehört, den Abgang von Lahrs mit
der Begründung, der Manager wolle „näher bei seiner Familie“ sein und sich
„einer neuen unternehmerischen Herausforderung stellen“, ohne diese genau
zu benennen. Um welche Herausforderung es sich handelt ist somit geklärt.
Modebusiness in tiefgreifendem Umbruch
Bernd Freier kommentiert die Veränderung in der Führung der S.Oliver
Group: „Das internationale Mode- und Accessoriesgeschäft befindet sich in
einer tiefgreifenden Umbruchphase. Daher freue ich mich besonders, dass es
mir gelungen ist, mit Claus-Dietrich Lahrs eine äußerst erfahrene und
respektierte Persönlichkeit der internationalen Modebranche für die Führung
meines Unternehmens zu gewinnen. In Abstimmung mit dem Beirat wird er in
diesem dynamischen Marktumfeld die Weichen für Wachstum und
Zukunftsfähigkeit der S.Oliver Group stellen. Ich wünsche Herrn Lahrs und
dem S.Oliver-Team viel Erfolg.“
Freier-Familie bleibt im Beirat des Unternehmens
Bernd Freier gründete das Unternehmen 1969 und baute es innerhalb
weniger Jahrzehnte zu einem führenden europäischen Modeunternehmen mit
einem jährlichen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Zum
Markenportfolio der S.Oliver Group gehören heute S.Oliver, Q/S designed by,
Triangle, Comma und Liebeskind Berlin. Mit seinem Weggang leitet Freier
eine neue Epoche für das Unternehmen ein. Die Interessen der Familie
vertritt künftig Sohn Christian Freier im Beirat. Christian Freier ist
Geschäftsführer verschiedener Unternehmen, unter anderem in der
Immobilienbranche und im Agrarsektor, sowie Beiratsmitglied bei
Agriprotein.
Geführt wird der Beirat künftig von Willy Oergel als Vorsitzendem.
Oergel bringt langjährige Erfahrung in Modeunternehmen und der
Digitalisierung im Retailsektor mit. Er war bis 2017 CEO der E. Breuninger
GmbH & Co. Die Interessen der Familie vertritt künftig Christian Freier im
Beirat. Weiteres Beiratsmitglied bleibt der Stuttgarter Rechtsanwalt
Professor Dr. Rainer Lorz.
Foto: S.Oliver Group